Ende der „Corona-Krise“? – Aktuelle Reisebedingungen im weltweiten Vergleich
Aktuelle Reisebedingungen im weltweiten Vergleich
von Manfred Suchan
1. Einleitung
Seit Beginn der sogenannten „Corona-Krise“ Anfang des Jahres 2020 sind die erheblich eingeschränkten Reisemöglichkeiten und die Einschränkung der Reisefreiheit (1) ein viel diskutiertes Thema. Das Reisen (2) ist sicherlich mit Abstand der Bereich, der durch die verfügten Maßnahmen (3) unter dem Vorwand der sogenannten „Corona-Krise“ weltweit die größten Einschränkungen erfahren hat. Im Mai 2023 habe ich eine Recherche durchgeführt, um den aktuellen Umfang der bestehenden Reiseeinschränkungen aufgrund der verfügten Maßnahmen unter dem Vorwand der sogenannten „Corona-Krise“ in verschiedenen Weltgegenden festzustellen. Zudem habe ich bei meiner Recherche Einreise- und Visabestimmungen berücksichtigt. Der vorliegende Text gibt den Recherchestand vom Mai 2023 wieder.

Aufgrund der Erfahrungen der zurückliegenden drei Jahre seit dem Beginn der sogenannten „Corona-Krise“ Anfang des Jahres 2020 war zu erwarten gewesen, daß es auch im Winterhalbjahr 2022/23 eine weitere „Welle“ der sogenannten „Corona-Krise“ mit weiteren einschränkenden Maßnahmen wie „Lockdown“ (4), „Social Distancing“ (5) und Weiteren geben würde. Doch wider Erwarten blieb die Lage im Winterhalbjahr 2022/23 überraschend entspannt. Plötzlich war die sogenannte „Corona-Krise“ kaum noch ein Thema. So wie die sogenannte „Corona-Krise“ zu Beginn des Jahres 2020 mit einer globalen Medien-Kampagne (6) begonnen hatte, die einen Medien-Hype (7) produzierte, so endete sie jetzt weitgehend mit einer Beendigung dieser Medienkampagne, denn nahezu niemand schreibt, spricht und diskutiert mehr über dieses Thema, obwohl offiziell die sogenannte „Corona-Krise“ noch nicht für beendet erklärt worden ist. Es ist noch weiterhin völlig ungeklärt, was sich eigentlich mit der sogenannten „Corona-Krise“ ereignet hat, um was für ein historisch neuartiges gesellschaftspolitisches Phänomen einer durch Massenmedien (8) gesteuerten, nunmehr globalen Massengesellschaft (9) es sich handelt, sodaß tatsächlich noch ein jahrelanger Reflektions-, Analyse- und Diskussionsbedarf zum Thema der sogenannten „Corona-Krise“ bestehen wird. Die sogenannte „Corona-Krise“ ist ein Lehrstück des Funktionierens von Massenmedien und Massenpsychologie (10) in einer nunmehr globalen und zunehmend gleichgeschalteten Massengesellschaft. Als ein historisch neuartiges gesellschaftspolitisches Phänomen leitet die sogenannte „Corona-Krise“ ein neues Zeitalter (11) in der Menschheitsgeschichte (12) ein.

Zu Beginn der sogenannten „Corona-Krise“ befand ich mich gerade auf einer Südamerika-Reise. Von dem unerwarteten Beginn der sogenannten „Corona-Krise“ wurde ich dort vollkommen überrascht. Auf Grundlage meiner Impressionen während der sogenannten „Corona-Krise“ habe ich den Reisebericht mit dem Titel: „Impressionen in Zeiten der ‚Corona-Krise‘ – Ein Reisebericht aus Südamerika“ erstellt. Dieser Reisebericht kann auf meiner Internetseite aufgerufen und gelesen werden:
https://manfred-suchan.jimdosite.com
In seinem Entstehungsursprung gründet der moderne Tourismus (13) auf dem Bildungsideal des Zeitalters der Aufklärung (14) und dem Streben nach Welterfahrung und Welterkenntnis (15). Heute leistet das Reisen und der Tourismus einen bedeutenden zivilgesellschaftlichen Beitrag zur Völkerverständigung (16) und einer friedlichen Weltgesellschaft. Heute ist jedoch die Tourismus-Industrie ein Bestandteil der Konsumkultur (17) und sie vermarktet Ablenkungen, Zerstreuungen und seichte Vergnügungen. Dahingegen streben ein Sanfter Tourismus (18) und der Ökotourismus (19) die Entwicklung und Förderung eines naturverträglichen und nachhaltigen Tourismus an. Dem Leitbild eines naturverträglichen und nachhaltigen Tourismus haben sich die Reiseveranstalter des Tourismusverbandes „Forum Anders Reisen“ (20) verpflichtet:
Das Reisen und der Tourismus sind sicherlich mit Abstand der Bereich, der durch die verfügten Maßnahmen unter dem Vorwand der sogenannten „Corona-Krise“ weltweit die größten Einschränkungen erfahren hat. Permanent haben sich während der sogenannten „Corona-Krise“ in den verschiedenen Ländern unterschiedlich und kurzfristig die verfügten Maßnahmen geändert, sodaß keinerlei längerfristige Planungen insbesondere bezüglich Reisen möglich waren. Nach drei Jahren erheblicher Reise-Einschränkungen unter dem Vorwand der sogenannten „Corona-Krise“ gibt es unübersehbar überall einen großen Nachholbedarf an Reisen. Ich habe deshalb im Mai 2023 eine Recherche durchgeführt, um den aktuellen Umfang derzeit bestehender Reiseeinschränkungen insbesondere bezüglich der sogenannten „Corona-Krise“ in verschiedenen Weltgegenden festzustellen. Zudem habe ich bei meiner Recherche Einreise- und Visabestimmungen berücksichtigt. Erfaßt habe ich nicht alle 193 aktuell offiziell anerkannten und in den Vereinten Nationen (UN) vertretenen Staaten, sondern eine Auswahl. Verwendet habe ich für meine Recherche die Reise- und Sicherheitshinweise der Internetseite des Auswärtigen Amtes:
https://www.auswaertiges-amt.de/de/service/laender
Dort sind für die einzelnen Länder detailliertere Reise-Informationen erhältlich.
2. Inhalt
1. Einleitung
2. Inhalt
3. Aktueller weltweiter Stand der Reisebeschränkungen aufgrund der „Corona-Krise“
4. Fazit: Reisefreiheit und „Corona-Krise“
5. Das Ende der Reisefreiheit im extremen 20. Jahrhundert
6. Aktueller weltweiter Stand der Reisefreiheit
7. Der biometrische Reisepaß oder: Die Welt als eine virtuelle Totale Institution
8. Anmerkungen

3. Aktueller weltweiter Stand der Reisebeschränkungen aufgrund der „Corona-Krise“
West-Europa:
Niederlande: Aktuell keine Einreisebeschränkungen aufgrund der „Corona-Krise“.
Belgien: Aktuell keine Einreisebeschränkungen aufgrund der „Corona-Krise“.
Großbritannien: Aktuell keine Einreisebeschränkungen aufgrund der „Corona-Krise“. Für Aufenthalte bis sechs Monate ist kein Visum erforderlich.
Irland: Aktuell keine Einreisebeschränkungen aufgrund der „Corona-Krise“.
Frankreich: Aktuell keine Einreisebeschränkungen aufgrund der „Corona-Krise“.
Spanien: Aktuell keine Einreisebeschränkungen aufgrund der „Corona-Krise“.
Portugal: Aktuell keine Einreisebeschränkungen aufgrund der „Corona-Krise“.
Italien: Aktuell keine Einreisebeschränkungen aufgrund der „Corona-Krise“.
Schweiz: Aktuell keine Einreisebeschränkungen aufgrund der „Corona-Krise“.
Österreich: Aktuell keine Einreisebeschränkungen aufgrund der „Corona-Krise“.

Nord-Europa:
Schweden: Aktuell keine Einreisebeschränkungen aufgrund der „Corona-Krise“. Teilweise bestehen Grenzkontrollen.
Dänemark: Aktuell keine Einreisebeschränkungen aufgrund der „Corona-Krise“. Teilweise bestehen Grenzkontrollen.
Norwegen: Aktuell keine Einreisebeschränkungen aufgrund der „Corona-Krise“. Bei Aufenthalten länger als drei Monaten ist eine Aufenthaltsgenehmigung erforderlich.
Island: Aktuell keine Einreisebeschränkungen aufgrund der „Corona-Krise“. Bei Aufenthalten bis zu 90 Tagen ist kein Visum erforderlich.
Finnland: Aktuell keine Einreisebeschränkungen aufgrund der „Corona-Krise“.
Estland: Bei Einreise ist ggf. ein „Test“ aufgrund der „Corona-Krise“ erforderlich.
Lettland: Aktuell keine Einreisebeschränkungen aufgrund der „Corona-Krise“.
Litauen: Aktuell keine Einreisebeschränkungen aufgrund der „Corona-Krise“.
Ost-Europa:
Polen: Aktuell keine Einreisebeschränkungen aufgrund der „Corona-Krise“. Die Grenze zur Ukraine ist in beiden Richtungen geöffnet.
Belarus: Aktuell keine Einreisebeschränkungen aufgrund der „Corona-Krise“. Ein Visum muß vor der Reise beantragt werden. Auf dem Luftweg ist eine visumsfreie Einreise bis zu 30 Tagen möglich. Bei Aufenthalten ab 10 Tagen ist eine Registrierung erforderlich. Der Fernzugverkehr Berlin-Moskau durch Belarus ist eingestellt.
Rußland: Bezüglich der „Corona-Krise“ sind für die direkte Einreise aus Deutschland keine Pflichtimpfungen vorgeschrieben. Regional bestehen teilweise noch Einschränkungen aufgrund der „Corona-Krise“. Die Einreise ist gegenwärtig grundsätzlich gestattet. Ein Visum muß vor der Reise beantragt werden. Eine Krankenversicherung muß nachgewiesen werden. Ab Aufenthalten von 7 Tagen besteht eine Anmeldepflicht. Der direkte Flugverkehr zwischen Rußland und europäischen Ländern ist eingestellt. Die Ein- und Ausreise auf dem Landweg (PKW, Bus) ist möglich, z.B. Moskau-Riga, St. Petersburg-Tallin, St. Petersburg-Helsinki. Das Auswärtige Amt rät derzeit von Reisen nach Rußland ab.
Ukraine: Bezüglich der „Corona-Krise“ sind die Reisemöglichkeiten unklar. Bei Aufenthalten bis zu 90 Tagen ist kein Visum erforderlich. Die Ein- und Ausreise ist gegenwärtig nur auf dem Landweg möglich, z.B. über -> Polen.

Südost-Europa:
Ungarn: Aktuell keine Einreisebeschränkungen aufgrund der „Corona-Krise“.
Rumänien: Aktuell keine Einreisebeschränkungen aufgrund der „Corona-Krise“.
Moldau: Aktuell keine Einreisebeschränkungen aufgrund der „Corona-Krise“. Bei Aufenthalten bis zu 90 Tagen ist kein Visum erforderlich.
Bulgarien: Aktuell keine Einreisebeschränkungen aufgrund der „Corona-Krise“. Teilweise besteht Maskenpflicht in öffentlichen Verkehrsmitteln. Bei Aufenthalten über 90 Tagen ist eine Registrierung erforderlich.
Griechenland: Aktuell keine Einreisebeschränkungen aufgrund der „Corona-Krise“.
Nord-Mazedonien: Aktuell keine Einreisebeschränkungen aufgrund der „Corona-Krise“. Maskenpflicht besteht in öffentlichen Verkehrsmitteln. Bei Aufenthalten bis zu 90 Tagen ist kein Visum erforderlich.
Albanien: Aktuell keine Einreisebeschränkungen aufgrund der „Corona-Krise“. Bei Aufenthalten bis zu 90 Tagen kein Visum erforderlich.
Kosovo: Bezüglich der „Corona-Krise“ ist bei der Einreise ein Nachweis von Impfungen oder ein negativer PCR-Test erforderlich. In der Öffentlichkeit besteht Maskenpflicht. Bei Aufenthalten bis zu 90 Tagen ist kein Visum erforderlich.
Serbien: Aktuell keine Einreisebeschränkungen aufgrund der „Corona-Krise“. Bei Aufenthalten bis zu 90 Tagen ist kein Visum erforderlich.
Montenegro: Aktuell keine Einreisebeschränkungen aufgrund der „Corona-Krise“. Bei Aufenthalten bis zu 90 Tagen ist kein Visum erforderlich. Für Ausländer besteht innerhalb von 24 Stunden Aufenthalt an einem Ort eine polizeiliche Meldepflicht.
Bosnien und Herzegowina: Aktuell keine Einreisebeschränkungen aufgrund der „Corona-Krise“. Bei Aufenthalten bis zu 90 Tagen ist kein Visum erforderlich. Bei Aufenthalten von mehr als 3 Tagen ist eine Registrierung erforderlich.
Kroatien: Aktuell keine Einreisebeschränkungen aufgrund der „Corona-Krise“.
Slowenien: Aktuell keine Einreisebeschränkungen aufgrund der „Corona-Krise“.
West-Asien:
Türkei: Aktuell keine Einreisebeschränkungen aufgrund der „Corona-Krise“. Bei Aufenthalten bis zu 90 Tagen ist kein Visum erforderlich.
Georgien: Aktuell keine Einreisebeschränkungen aufgrund der „Corona-Krise“. Bei Aufenthalten bis zu 360 Tagen ist kein Visum erforderlich.
Armenien: Aktuell keine Einreisebeschränkungen aufgrund der „Corona-Krise“. Bei Aufenthalten bis zu 180 Tagen ist kein Visum erforderlich.
Aserbaidschan: Aktuell keine Impfbescheinigung oder PCR-Test aufgrund der „Corona-Krise“ erforderlich. Alle Landesgrenzen sind im Rahmen eines Corona-Quarantäne-Regimes geschlossen. Die Ein- und Ausreise ist nur auf dem Luftweg möglich. Der internationale Zug-, Bus- und Fährverkehr ist ausgesetzt. Ein Visum muß vor der Reise beantragt werden.
Iran: Impfbescheinigung oder PCR-Test aufgrund der „Corona-Krise“ erforderlich. Die Landesgrenzen sind teilweise geschlossen. Ein Visum muß vor der Reise als elektronisches Visum online beantragt werden. Ein Krankenversicherungsnachweis ist erforderlich.
Syrien: Für die direkte Einreise aus Deutschland sind aufgrund der „Corona-Krise“ keine Pflichtimpfungen vorgeschrieben. Ein Visum muß vor der Reise beantragt werden. Enthält der Reisepass israelische Einreisestempel oder Einreisestempel von Grenzübergängen, die an Israel grenzen (Grenzübergang Allenby-/König Hussein Brücke zu Jordanien oder Grenzübergang Taba (Sinai) zu Ägypten) wird die Einreise – auch wenn die syrische Botschaft ein Visum erteilt hat – verweigert. Aufgrund der innenpolitischen Lage warnt das Auswärtige Amt derzeit vor Reisen nach Syrien.
Libanon: Aktuell keine Einreisebeschränkungen aufgrund der „Corona-Krise“. Für die Einreise ist ein Visum erforderlich, das für Aufenthalte bis zu einem Monat auch als „Visa on arrival“ erhältlich ist. Reisende mit erkennbaren Voraufenthalten in Israel (z.B. indirekte Hinweise oder im Pass zurückgebliebene Einlegeblätter, Ein- oder Ausreisestempel Israels, Ausreisestempel jordanischer oder ägyptischer Grenzübergänge zu Israel) werden regelmäßig an der Grenze zurückgewiesen, auch wenn bereits ein Visum erteilt wurde. Sollte der Pass Rückschlüsse auf Voraufenthalte in Israel aufweisen, rät das Auswärtige Amt dazu, rechtzeitig bei der passausstellenden Behörde einen neuen Pass für eine Reise nach Libanon zu beantragen.
Israel: Aktuell keine Einreisebeschränkungen aufgrund der „Corona-Krise“. Ein Nachweis über eine Reisekrankenversicherung, die auch die Behandlung bei einer COVID-19-Erkrankung abdeckt, ist weiterhin verpflichtend. Bei Aufenthalten bis zu drei Monaten ist kein Visum erforderlich.
Jordanien: Aktuell keine Einreisebeschränkungen aufgrund der „Corona-Krise“. Für die Einreise ist ein Visum erforderlich, das auch als „Visa on arrival“ erhältlich ist.

Zentral-Asien:
Turkmenistan: Impfbescheinigung oder PCR-Test aufgrund der „Corona-Krise“ erforderlich. Die Landesgrenzen sind teilweise geschlossen. Die touristische Infrastruktur ist teilweise geschlossen. Ein Visum muß vor der Reise beantragt werden.
Usbekistan: Aktuell keine Einreisebeschränkungen aufgrund der „Corona-Krise“. Bei Aufenthalten bis zu 30 Tagen ist kein Visum erforderlich. An den Aufenthaltsorten sind Registrierungen erforderlich.
Kasachstan: Aktuell keine Einreisebeschränkungen aufgrund der „Corona-Krise“. Bei Aufenthalten bis zu 30 Tagen ist kein Visum erforderlich.
Kirgisistan: Aktuell keine Einreisebeschränkungen aufgrund der „Corona-Krise“. Bei Aufenthalten bis zu 60 Tagen ist kein Visum erforderlich.
Tadschikistan: Aktuell keine Einreisebeschränkungen aufgrund der „Corona-Krise“. Bei Aufenthalten bis zu 30 Tagen ist kein Visum erforderlich.
Mongolei: Aktuell keine Einreisebeschränkungen aufgrund der „Corona-Krise“. Bei Aufenthalten bis zu 30 Tagen ist kein Visum erforderlich.
Ost-Asien:
China: Es ist ein PCR-Test aufgrund der „Corona-Krise“ erforderlich. Weitere Kontrollen und Quarantäne sind möglich. In Verkehrsmitteln und öffentlichen Gebäuden besteht Maskenpflicht. Es bestehen verschärfte Polizeikontrollen in Städten und in Verkehrsmitteln (ähnlich wie auf Flughäfen). Ein Visum muß vor der Reise beantragt werden. Für Reisen nach Hongkong und Macao ist kein Visum erforderlich.
Japan: Aktuell keine Einreisebeschränkungen aufgrund der „Corona-Krise“. Bei Aufenthalten bis zu 90 Tagen ist kein Visum erforderlich.
Süd-Korea: Aktuell keine Einreisebeschränkungen aufgrund der „Corona-Krise“. Es besteht weiterhin Maskenpflicht in öffentlichen Verkehrsmitteln. Bei Aufenthalten bis zu 90 Tagen ist kein Visum erforderlich.
Taiwan: Aktuell keine Einreisebeschränkungen aufgrund der „Corona-Krise“. Bei Aufenthalten bis zu 90 Tagen ist kein Visum erforderlich.
Hongkong: Aktuell keine Einreisebeschränkungen aufgrund der „Corona-Krise“. Es werden jedoch Temperaturkontrollen durchgeführt. Bei Aufenthalten bis zu 90 Tagen ist kein Visum erforderlich.

Südost-Asien:
Thailand: Aktuell keine Einreisebeschränkungen aufgrund der „Corona-Krise“. Weiterhin besteht Maskenpflicht in öffentlichen Verkehrsmitteln. Bei Aufenthalten bis zu 30 Tagen ist kein Visum erforderlich. Das Grenzgebiet zu Malaysia ist aktuell ein Konfliktgebiet.
Laos: Aktuell keine Einreisebeschränkungen aufgrund der „Corona-Krise“. Für die Einreise ist ein Visum erforderlich, das für einen Aufenthalt bis zu 30 Tagen auch als „Visa on arrival“ erhältlich ist (40 USD).
Vietnam: Aktuell keine Einreisebeschränkungen aufgrund der „Corona-Krise“. Weiterhin besteht Maskenpflicht in öffentlichen Verkehrsmitteln. Für Aufenthalte bis zu maximal 15 Tagen wird kein Visum benötigt. Für längere Aufenthalte ist ein Visum erforderlich, das vor der Einreise online oder als e-Visum sowie unter bestimmten Umständen bei der Einreise („on arrival“) beantragt werden kann.
Kambodscha: Aktuell keine Einreisebeschränkungen aufgrund der „Corona-Krise“. Für die Einreise ist ein Visum erforderlich, das auch als „Visa on arrival“ erhältlich ist. Bei der auf einem vor der Einreise eingeholten Visum angegebenen Gültigkeitsdauer von drei Monaten handelt es sich um die Nutzungsfrist. Die Einreise muss innerhalb dieses Zeitraums erfolgen, die Dauer des zulässigen Aufenthalts beträgt 30 Tage ab dem Tag der Einreise.
Malaysia: Die Einreisebestimmungen bzgl. der „Corona-Krise“ sind unklar. Bei allen Einreisenden werden Temperaturmessungen durchgeführt. Bei Aufenthalten bis zu 90 Tagen ist kein Visum erforderlich. Von Reisen auf dem Landweg zwischen Thailand und Malaysia wird vom Auswärtigen Amt abgeraten.
Singapur: Aktuell keine Einreisebeschränkungen aufgrund der „Corona-Krise“. Weiterhin besteht Maskenpflicht in öffentlichen Verkehrsmitteln. Bei Aufenthalten bis zu 90 Tagen ist kein Visum erforderlich.
Indonesien: Für die Einreise sind 2-3 Impfungen aufgrund der „Corona-Krise“ erforderlich. Ein Visum bis 30 Tage ist bei der Einreise erhältlich. Dieses kann einmal um 30 Tage verlängert werden.
Nord-Afrika:
Ägypten: Aktuell keine Einreisebeschränkungen aufgrund der „Corona-Krise“. Bei Reisen im Land können Gesundheitsprüfungen mit Temperaturmessungen und Tests auf COVID-19 stattfinden. Die Weiter- und Durchreise in andere Länder kann eingeschränkt oder mit einer Testpflicht vor der Abreise verbunden sein. Die Grenzregionen zu Libyen und dem Sudan wurden zum Sperrgebiet erklärt und Reisen dorthin sind untersagt. Für die Einreise ist ein Visum erforderlich, was auch als „Visa on arival“ erhältlich ist (einfache Einreise: 25 USD).
Libyen: Einreisende ohne oder ohne vollständige bzw. „abgelaufene“ Impfung müssen einen negativen, höchstens 72 Stunden alten PCR-Test vorlegen. Ein Visum muß vor der Reise beantragt werden. Aufgrund der innenpolitischen Lage warnt das Auswärtige Amt derzeit vor Reisen nach Libyen.
Tunesien: Aktuell keine Einreisebeschränkungen aufgrund der „Corona-Krise“. Bei Aufenthalten bis zu vier Monaten ist kein Visum erforderlich.
Algerien: Aktuell keine Einreisebeschränkungen aufgrund der „Corona-Krise“. Ein Visum muß mindestens vier Wochen vor der Reise beantragt werden.
Marokko: Aktuell keine Einreisebeschränkungen aufgrund der „Corona-Krise“. Einige Einrichtungen und/oder Sehenswürdigkeiten sind jedoch weiterhin geschlossen. Bei Aufenthalten bis zu 90 Tagen ist kein Visum erforderlich. Die Landgrenze nach Algerien ist seit 1994 geschlossen.

Ost-Afrika:
Äthiopien: Aktuell keine Einreisebeschränkungen aufgrund der „Corona-Krise“. Ein Visum muß vor der Reise beantragt werden. In verschiedenen Landesteilen gibt es bewaffnete Konflikte.
Kenia: Es bestehen aktuelle Einreisebeschränkungen aufgrund der „Corona-Krise“. Ein Visum muß vor der Reise elektronisch beantragt werden (51 USD).
Uganda: Aktuell keine Einreisebeschränkungen aufgrund der „Corona-Krise“. Ein Visum muß vor der Reise elektronisch beantragt werden (50 USD).
Tansania: Aktuell keine Einreisebeschränkungen aufgrund der „Corona-Krise“. Ggf. bestehen Einschränkungen aufgrund eines „Marburg-Virus“ im Nordwesten (Region Kagera). Ein Visum muß vor der Reise beantragt werden. Es besteht ein Verbot der Ein- und Ausfuhr von Plastiktüten.
Süd-Afrika:
Südafrika: Aktuell keine Einreisebeschränkungen aufgrund der „Corona-Krise“. Bei Aufenthalten bis zu 90 Tagen ist kein Visum erforderlich.
Namibia: Aktuell keine Einreisebeschränkungen aufgrund der „Corona-Krise“. Teilweise besteht Maskenpflicht. Bei Aufenthalten bis zu 90 Tagen ist kein Visum erforderlich.
Botsuana: Aktuell keine Einreisebeschränkungen aufgrund der „Corona-Krise“. Bei Aufenthalten bis zu 90 Tagen ist kein Visum erforderlich.
Simbabwe: Es ist eine Impfbescheinigung erforderlich oder ein PCR-Test. Im öffentlichen Raum besteht Maskenpflicht. Die Rechte des Artikel 19 des Internationalen Pakts über bürgerliche und politische Rechte vom 19.12.1966, der den Charakter eines allgemeinverbindlichen völkerrechtlichen Vertrages mit einklagbaren Rechten hat, gelten als „illegale journalistische Tätigkeit“. Es gibt weitgehende Fotografierverbote. Ein Visum ist bei Einreise erhältlich (30 Tage, 30 USD).
Sambia: Aktuell keine Einreisebeschränkungen aufgrund der „Corona-Krise“. Einreiseregelungen können sich kurzfristig ändern. Bei Aufenthalten bis zu 30 Tagen ist kein Visum erforderlich.
Mosambik: Aktuell keine Einreisebeschränkungen aufgrund der „Corona-Krise“. Bei Aufenthalten bis zu 90 Tagen ist kein Visum erforderlich. Vor der Einreise ist eine elektronische Registrierung erforderlich (Gebühr ca. 10 USD).
Malawi: Alle Einreisenden müssen vollständig geimpft sein und müssen dies in einem digitalen Impfzertifikat nachweisen. Ungeimpfte müssen einen negativen PCR-Test vorlegen. In öffentlichen Verkehrsmitteln besteht Maskenpflicht. Für die Einreise ist ein Visum erforderlich, das derzeit nur elektronisch beantragt werden kann. Bei Einreise über einen Flughafen werden „Visa on arrival“ erteilt (50 USD).

Nord-Amerika:
Kanada: Aktuell keine Einreisebeschränkungen aufgrund der „Corona-Krise“. Bei Aufenthalten bis zu 180 Tagen ist kein Visum erforderlich.
USA: Aktuell keine Einreisebeschränkungen aufgrund der „Corona-Krise“. Eine visafreie Einreise ist mit einem elektronischen Reisepaß (= biometrischer Reisepaß) bis max. 90 Tagen möglich. Eine elektronische Einreisegenehmigung ist erforderlich.
Mittel-Amerika:
Mexiko: Aktuell keine Einreisebeschränkungen aufgrund der „Corona-Krise“. Eine Einreise ist ohne Visum möglich.
Süd-Amerika:
Kolumbien: Aktuell keine Impfnachweis- und Testpflicht aufgrund der „Corona-Krise“. Bei Aufenthalten bis zu 90 Tagen ist kein Visum erforderlich.
Peru: Aktuell keine Einreisebeschränkungen aufgrund der „Corona-Krise“. In öffentlichen Verkehrsmitteln besteht eine Maskenpflicht. Bei Aufenthalten bis zu 90 Tagen ist kein Visum erforderlich.
Ecuador: Aktuell keine Einreisebeschränkungen aufgrund der „Corona-Krise“. Bei Aufenthalten bis zu 90 Tagen ist kein Visum erforderlich.
Brasilien: Eine Impfbescheinigung ist erforderlich oder ein PCR-Test. Teilweise besteht Maskenpflicht. Bei Aufenthalten bis zu 90 Tagen ist kein Visum erforderlich.
Bolivien: Eine Impfbescheinigung ist erforderlich oder ein PCR-Test. Teilweise besteht Maskenpflicht. Bei Aufenthalten bis zu 90 Tagen ist kein Visum erforderlich. Das Passieren der Grenze Bolivien-Peru ist eingeschränkt.
Paraguay: Aktuell keine Einreisebeschränkungen aufgrund der „Corona-Krise“. Bei Aufenthalten bis zu 90 Tagen ist kein Visum erforderlich.
Argentinien: Aktuell keine Einreisebeschränkungen aufgrund der „Corona-Krise“. Bei Aufenthalten bis zu 90 Tagen ist kein Visum erforderlich.
Chile: Es ist eine Impfbescheinigung erforderlich oder ein PCR-Test. Im öffentlichen Raum besteht vielfach weiterhin Maskenpflicht. Die touristische Infrastruktur und Einrichtungen sind weiter eingeschränkt. Bei Aufenthalten bis zu 90 Tagen ist kein Visum erforderlich.
Uruguay: Aktuell keine Einreisebeschränkungen aufgrund der „Corona-Krise“. Eine Krankenversicherung erforderlich. Bei Aufenthalten bis zu 90 Tagen ist kein Visum erforderlich.
Australien:
Australien: Aktuell keine Einreisebeschränkungen aufgrund der „Corona-Krise“. Ein Visum muß vor der Reise beantragt werden.
Neuseeland: Aktuell keine Einreisebeschränkungen aufgrund der „Corona-Krise“. Möglicherweise wird ein „RAT-Test“ gefordert (Ich kann nicht herausfinden, um was für einen Test es sich handelt). Bei Aufenthalten bis zu 90 Tagen ist kein Visum erforderlich.
4. Fazit: Reisefreiheit und „Corona-Krise“
Deutlich wird, daß mittlerweile in vielen Ländern die unter dem Vorwand der sogenannten „Corona-Krise“ weltweit verfügten einschränkenden Maßnahmen aufgehoben oder zumindest eingeschränkt worden sind. Somit haben sich diesbezüglich die Reisemöglichkeiten und die Reisefreiheit im Vergleich zu den zurückliegenden drei Jahren erheblich verbessert. Allerdings gibt es weiterhin verschiedene Länder, in denen ein rigides Corona-Maßnahmenregime auch im Jahr 2023 noch aufrechterhalten wird. Es kann somit noch nicht die Rede davon sein, daß die sogenannte „Corona-Krise“ ihr vollständiges und endgültiges Ende gefunden hat. Eine offizielle Erklärung des Endes der sogenannten „Corona-Krise“ steht immer noch aus. Tatsächlich muß damit gerechnet werden, daß auch zukünftig weitere Vorwände gefunden werden, um in einzelnen Ländern oder weltweit Corona-Maßnahmenregime wieder erneut zu verschärfen. Oder ein anderes Virus wird zum Vorwand genommen, um eine Pandemie (21) auszurufen.
Im Zuge der sogenannten „Corona-Krise“ hat sich die Problemwahrnehmung der Bedrohungen der Gesundheit (22) der Menschheit weitgehend verändert. Weltweit nehmen Lungenerkrankungen einschließlich Atemwegsinfektionen rasant zu, die unter dem Begriff der „chronisch obstruktiven Lungenerkrankung“ (COPD) zusammengefaßt werden (23). Weltweit leidet jeder Sechste an einer solchen Lungenkrankheit, sodaß die WHO (24) COPD zu einem Schwerpunkt ihrer Arbeit gemacht hatte. Hauptursache von COPD ist die weltweit zunehmende Luftverschmutzung (25), die insbesondere in den rasant wachsenden Megacities (26) extreme Ausmaße erreicht. Als Beispiel kann die Megacity Delhi (27) mit ca. 17 Millionen Einwohnern aufgeführt werden, in der man aufgrund des permanenten dichten Smogs (28) über den größten Teil des Jahres die Sonne nicht sehen kann. Schon in wenigen Jahrzehnten wird die Mehrheit der Weltbevölkerung in Megacities mit 10 bis 50 Mio. Einwohnern leben. Die Luft ist mit Abstand unser wichtigstes Lebensmittel, da wir sie permanent einatmen müssen, doch unsere Industriegesellschaft mißbraucht die Luft als Müllkippe für ihre Exhalationen, sodaß wir genötigt werden, diese Luftverschmutzungen mit der Luft permanent einzuatmen.
Die sogenannte „Corona-Krise“ wurde jedoch nicht dazu genutzt, diese Problemzusammenhänge zwischen Luftverschmutzung und Atemwegsinfektionen aufzuzeigen und ins Zentrum der öffentlichen Aufmerksamkeit und der Anstrengungen einer Weltgesellschaft zu stellen. Dies leistete der Biologe Clemens G. Arvay, der den Zusammenhang von Luftverschmutzung und Covid-19-Infektionen in seinem Buch: „Wir können es besser. Wie Umweltzerstörung die Corona-Pandemie auslöste und warum ökologische Medizin unsere Rettung ist“ aufzeigt, doch er blieb damit nahezu der Einzige: „Laut Angaben der WHO sterben jedes Jahr im Durchschnitt weltweit sieben Millionen Menschen an den Folgen der Luftverschmutzung, davon 300.000 bis 600.000 in der Europäischen Union“ (29), und zudem begünstigt und fördert die Luftverschmutzung das Entstehen von Lungenkrankheiten und Lungeninfektionen, sodaß weltweit „jedes Jahr im Durchschnitt 290.000 bis 650.000 Menschen an Influenza und 2,6 bis 4 Millionen Menschen an Lungeninfektionen insgesamt versterben“ (30). Insbesondere Feinstaub reduziert die Immunfunktion und erhöht die Anfälligkeit für Infektionen. Statt dessen bestimmten Lobbyisten (31) das Geschehen während der „Corona‑Krise“, wobei insbesondere die Impfkampagnen (32) mit fragwürdigen und unzureichend getesteten Impfstoffen (33) aufgeführt werden können.

Im Vergleich mit der ungebremst weltweit weiter anwachsenden Herausforderung der chronisch obstruktiven Lungenerkrankung (COPD) muß der Eindruck entstehen, daß mit der sogenannten „Corona-Krise“ ein Scheinproblem (34) inszeniert und aufgebaut wird, um mit autoritären Scheinlösungen von der Unfähigkeit und dem Versagen bei der Bewältigung der weit größeren Herausforderung des tatsächlichen weltweiten Problems des COPD-Phänomens und dessen Ursachen abzulenken. Doch dort geschieht nichts, da man zum Einen gesundheitsgefährdende Verhältnisse und krankheitsfördernde Zustände ändern müßte, wie z.B. die weltweit zunehmende Luftverschmutzung insbesondere in den weltweit anwachsenden Magacitys, in denen in wenigen Jahrzehnten die Mehrheit der Weltbevölkerung leben wird, und die durch dauerhaften Smog geprägt sind, und des weiteren die weltweit verbreitete Gewohnheit, Zivilisationsmüll an Ortsrändern zu verbrennen, wodurch permanent schwarze dioxinhaltige Rauchwolken durch die Landschaft ziehen. Diese Gewohnheit, Zivilisationsmüll an Ortsrändern zu verbrennen, ist tatsächlich nahezu weltweit verbreitet und üblich, wie ich auf meinen verschiedenen Reisen auf mehreren Kontinenten immer wieder feststellen muß. Zum Anderen müssen sich gesundheitsgefährdende Gewohnheiten und krankheitsfördernde Lebensstile ändern, wie z.B. das Rauchen. Dieses alles läßt sich hingegen nicht durch autoritär verfügte Maßnahmen im verselbstständigen Alleingang der Exekutive (35) unter Strapazierung angemaßter Notstandsbefugnisse (36) im erklärten Ausnahmezustand (37) eines behaupteten Katastrophenfalls (38) erreichen, sondern nur durch langfristiges Vorgehen, das eine Verbesserung von Lebensbedingungen und Lebensverhältnissen sowie gesundheitliche Aufklärung zum Ziel hat, denn Gesundheit ist das Ergebnis einer gesunden Umwelt, gesunder Lebensverhältnisse und einem gesundheitsfördernden Lebensstil.



Trotz der autoritär verfügten Maßnahmen mit Suspendierung von Grundrechten unter dem Vorwand der sogenannten „Corona-Krise“ existierte wochenlang keine Bürgerrechtsbewegung zu diesem Thema, und man nahm keine Proteste (39) in der Öffentlichkeit wahr. Es ist erstaunlich, daß es zu Beginn der sogenannten „Corona-Krise“ zu den autoritär verfügen Maßnahmen, die immerhin in erheblichem Umfang Grundrechte und Grundfreiheiten einschränkten, nirgendwo Proteste gegeben hat, wie man sie ansonsten regelmäßig bei schon sehr viel unbedeutenderen Themen und Anlässen antrifft, denn eine Protestkultur und ziviler Ungehorsam (40) sind ein selbstverständlicher Bestandteil der politischen Kultur, wie der Philosoph Jürgen Habermas feststellt: „Jede rechtsstaatliche Demokratie, die ihrer selbst sicher ist, betrachtet den zivilen Ungehorsam als normalisierten, weil notwendigen Bestandteil ihrer politischen Kultur“ (41). Erst nach mehreren Wochen entstand eine Protestbewegung gegen die verfügten Maßnahmen unter dem Vorwand der sogenannten „Corona-Krise“ (42). Diese Protestbewegung bot jedoch ein konfuses Bild, und sie wurde von den Mainstream-Medien pausenlos diffamiert und diskreditiert (43). Zweifellos wurden die Vorwände zu dieser Diffamierung und Diskreditierung absichtlich und gezielt geschaffen.


Am Beispiel der „Corona-Krise“ wurde deutlich, daß sowohl der real-existierende Politikbereich, als auch der Bereich der Massenmedien und der Wissenschaftsbetrieb von Lobbyisten kontrolliert und gesteuert werden, und die Partizipationsmöglichkeiten (44) der Menschen in den repräsentativen Massendemokratien (45) sind gering. Die Folge ist Politikverdrossenheit (46), und diese Politikverdrossenheit ist ein Symptom der Krise des repräsentativen demokratischen Regierungssystems und der Enttäuschungen der Massendemokratie und der Massengesellschaften (47). Ergebnis ist die alternativlose Affirmation des Bestehenden.

Die sogenannte „Corona-Krise“ reiht sich ein in eine jüngere Serie sogenannter „Neuer Seuchen“ (48), die zum Vorwand genommen wurden, Epidemien und Pandemien zu verkünden (49): AIDS, BSE („Rinderwahnsinn“) (50), die sogenannte „Vogelgrippe“ (51), die Sars-Pandemie 2002/2003 (52), die Schweinegrippe-Pandemie 2009/2010 (53), und weitere. Schon warnte der Chef-Virologe der „Corona-Krise“, Christian Drosten in den Medien vor einer Ausbreitung des West-Nil-Virus (54), und möglicherweise wird dieses zum Vorwand der Verkündung der nächsten weltweiten Pandemie genommen werden, im Rahmen der ein weiteres einschränkendes Maßnahmenregime errichtet werden wird.

5. Das Ende der Reisefreiheit im extremen 20. Jahrhundert
Eine weitere erhebliche, die Reisefreiheit einschränkende Hürde sind Visa-Bestimmungen (55). Daher habe ich in meiner Auflistung auch die Einreise- und Visa-Bestimmungen erfaßt. Die auch heute noch bestehenden, die weltweite Reisefreiheit einschränkenden restriktiven Einreise- und Visabestimmungen sind ein historisch junges und neuartiges Phänomen, sie entstanden als eine Folge des Ersten Weltkrieges, der somit auch in diesem Bereich die „Urkatastrophe“ des 20. Jahrhunderts ist. Sie sind ein das „Kurze“ und „extreme“ 20. Jahrhundert (56) konstituierendes Element, das neben weiteren das 20. Jahrhundert zu einem „extremen“ Jahrhundert macht. Während das 19. Jahrhundert von weitgehender weltweiter Reisefreiheit und einer umfangreichen Auswanderung (57) insbesondere aus Europa nach Übersee geprägt ist, ist das extreme 20. Jahrhundert ab dem Ersten Weltkrieg durch weltweite restriktive Reiseeinschränkungen, die ubiquitäre Ausweitung der Totalen Institution (58) des Lagers (59) in ihren unterschiedlichen Erscheinungsformen als der Totalen Institution zur zweckrationalen Verwaltung und Kontrolle von Menschenmassen, sowie von Ethnischen Säuberungen (60) geprägt. Dies alles bildet einen untrennbaren und unauflöslichen Gewaltzusammenhang, und der Übergang zu Genoziden (61) ist fließend. Dieser Gewaltzusammenhang macht das 20. Jahrhundert zu einem extremen Jahrhundert.
Globalhistorisch betrachtet endete 1989 mit der Öffnung der Berliner Mauer (62) vor 35 Jahren das kurze, extreme 20. Jahrhundert, das mit dem Ersten Weltkrieg als der „Urkatastrophe“ des 20. Jahrhunderts begonnen hatte. Der „Mauerfall“ (63) war Folge der Forderung nach Reisefreiheit, und diese Reisefreiheit war in Folge des Ersten Weltkriegs weltweit weitgehend verloren gegangen. Dieser weltweite Verlust der Reisefreiheit ist ein Element, das das 20. Jahrhundert zu einem extremen Jahrhundert macht.

Aufgrund des Fortbestandes wesentlicher, für das extreme 20. Jahrhundert typischer Merkmale (64) hält das extreme 20. Jahrhundert jedoch bis heute weiter an, und es erfährt seine technologische Modernisierung. Es mangelt an zukunftsweisenden Alternativen, und ein Wechsel der Agenda (65) steht noch aus, sodaß der Friedens- und Konfliktforscher Johan Galtung (66) in seinem Text: „Geopolitik nach dem Kalten Krieg: ein Essay zur Agendatheorie“ zu der Schlußfolgerung gelangt, „daß die politische Klasse dieser Erde ein momentanes geopolitisches Agendavakuum mit unvollendeten Agenden der Vergangenheit füllt (…). Die politische Klasse hat nicht umgedacht, und das liegt nur teilweise daran, daß sie keine Zeit für kreative Aktivitäten hatte“ (67). Noch erfolgte kein vollständiger historischer Bruch mit dem extremen 20. Jahrhundert und es erfolgte keine vollständige Revision (68) der dieses extreme 20. Jahrhundert ermöglichenden Ideen und Konzepte, da wesentliche, das extreme 20. Jahrhundert prägende und konstituierende Merkmale fortbestehen, sodaß sich das extreme 20. Jahrhundert heute digitaltechnisch modernisiert ins 21. Jahrhundert verlängert und die abschließende Historisierung des extremen 20. Jahrhunderts durch den Historiker Eric Hobsbawm (1917–2012) als „Das Zeitalter der Extreme“ (69) zu früh erfolgt ist. Wie die auch nach der vermeintlichen Epochenwende 1989/90 fortbestehenden Krisen, Konflikte und Kriege zeigen, setzt sich das extreme 20. Jahrhundert als „Zeitalter der Extreme“ vielmehr im 21. Jahrhundert weiter fort, da wesentliche das extreme 20. Jahrhundert prägende Merkmale weiter fortbestehen, diese sich einem historischen Bruch verweigern und ihre Kontinuität ins 21. Jahrhundert verlängern.


Das Thema Auswanderung aus Europa nach Übersee war ein Thema meiner beiden Fahrradreisen durch die südliche Nordseeregion in den Jahren 2020 und 2022. Das Thema Auswanderung aus Europa nach Übersee im 19. Jahrhundert bis zum Ersten Weltkrieg hatte ich während meiner ersten Fahrradreise durch die südliche Nordseeregion im Jahre 2020 in Cuxhaven und insbesondere in Bremerhaven angetroffen, und während meiner zweiten Fahrradreise durch die südliche Nordseeregion im Jahre 2022 begegnete mir dieses Thema noch mehrere Male. Cuxhaven (70) gehörte vom 13. Jahrhundert bis 1937 zur Freien Stadt (71) und Hansestadt (72) Hamburg (73). Vom Amerika-Hafen in Cuxhaven, von dem heute noch der Pier Steubenhöft (74) und die Hapag-Hallen (75) erhalten sind, wanderten im 19. Jahrhundert bis zum Ersten Weltkrieg ca. fünf Millionen Auswanderer aus Europa nach Übersee, insbesondere nach Amerika aus. Der Amerika-Hafen in Cuxhaven hatte einen eigenen Bahnhof, den Cuxhaven-Amerika-Bahnhof (76), sodaß Auswanderer aus ganz Europa mit der Eisenbahn zum Amerika-Hafen in Cuxhaven gelangen konnten. Zu diesem Thema der europäischen Auswanderung nach Übersee gibt es im Gebäude des Pier Steubenhöft eine umfangreiche, detaillierte und sehenswerte Ausstellung. In Bremerhaven (77) gibt es ein exzellentes Auswanderermuseum mit dem Namen „Deutsches Auswandererhaus“ (78), das sich ausführlich, detailreich und mit einem herausragenden museumspädagogischen Konzept diesem Thema der Auswanderung aus Europa nach Übersee im 19. Jahrhundert widmet und das ich am 18.10.2020 besucht hatte.


Nun traf ich dieses Thema der europäischen Auswanderung nach Übersee während meiner zweiten Fahrradreise durch die südliche Nordseeregion im Jahre 2022 weitere Male in Rotterdam (79), Antwerpen, Southampton und Cherbourg an, alles bedeutende Überseehäfen der europäischen Auswanderung nach Übersee im 19. Jahrhundert, und es hatte sich geradezu eine Auswanderungsindustrie gebildet, die professionell insbesondere mit großen Übersee-Linern das Geschäft mit der Auswanderung betrieb. Von den ca. 60 Millionen Auswanderern aus Europa nach Übersee im 19. Jahrhundert bis zum Ersten Weltkrieg wanderten aus über Cuxhaven ca. 5 Millionen Personen, Bremerhaven ca. 7 Millionen, Rotterdam ca. 3 Millionen, Antwerpen ca. 2 Millionen, Southampton ca. 5 Millionen und Cherbourg ca. 4 Millionen Personen. In der Stadt Antwerpen (80) hat das „Red Star Line Museum“ (81) die Auswanderung aus Europa nach Übersee zum Thema. In der Stadt Southampton (82) befaßt sich die Ausstellung „Gateway to the World“ im „Seacity-Museum“ mit der europäischen Auswanderung nach Übersee. In der Stadt Cherbourg (83) widmet sich im Museum „La Cité de la Mer“ (84), das sich in den Gebäuden des ehemaligen Transatlantik-Hafens befindet, eine Ausstellung dem Thema Auswanderung aus Europa nach Übersee im 19. Jahrhundert, die ich am 07.09.2022 besuchte, und es wird dargestellt, daß die bedeutendsten Zielländer dieser europäischen Auswanderung nach Übersee mit Abstand die USA (ca. 34 Millionen) waren, des weiteren Kanada (ca. 9 Millionen), Sibirien und Turkestan (ca. 7 Millionen), Argentinien (ca. 6 Millionen), Brasilien (ca. 5 Millionen), Australien und Neuseeland (ca. 3,5 Millionen) und Süd-Afrika (ca. 1 Millionen). Meines Erachtens ist das Thema Auswanderung ein wesentlicher Aspekt, der das 19. Jahrhundert vom 20. Jahrhundert unterscheidet und der zu einer Erklärung beiträgt, warum das 20. Jahrhundert zu einem extremen Jahrhundert geworden ist.


Diese Auswanderung aus Europa nach Übersee endete abrupt mit dem Ersten Weltkrieg und sie erreichte im gesamten 20. Jahrhundert nie mehr die vormalige Bedeutung. Überall wurde weltweit ab dem Ersten Weltkrieg das freie Reisen sowie die Aus- und Einwanderung eingeschränkt und unterbunden. Die wirksamste Drosselung der Auswanderung verursachten die Restriktionen der USA, dem bedeutendsten Einwanderungsland für Auswanderer aus Europa. Mit einem neuen Einwanderungsgesetz, dem „National Origin Act“ von 1924 (85), wurden die jährlich zugelassenen Einwanderungen auf ein Sechstel der Einwanderung der Vorkriegszeit begrenzt, und insbesondere wurde der Zuzug von Süd- und Osteuropäern beschränkt. Auch andere Einwanderungsländer verfügten restriktive Maßnahmen und legten Einwanderungsquoten fest, Südafrika im Jahr 1930, Neuseeland 1931, Australien 1932 und Brasilien 1934. Den Höhepunkt dieser weltweiten restriktiven Entwicklungen in der Zwischenkriegszeit bildet das Scheitern der Konferenz von Évian (86), die vom 06. bis zum 15.07.1938 in der Stadt Évian-les-Bains (87) am Genfer See stattfand. Sehr wahrscheinlich wäre bei einem Erfolg dieser Konferenz in den Folgejahren ein erheblicher Teil der tragischen Entwicklungen nicht eingetreten. Doch in Évian-les-Bains verweist heute nichts auf dieses Ereignis und seine weitreichenden historischen Konsequenzen, wie ich bei meinem Besuch der Stadt Évian-les-Bains am 02.12.2016 während einer Fahrradreise durch Teile der Alpenregion feststellen mußte.

Ein Besuch der Stadt Évian-les-Bains wirft Licht auf den Rahmen, in dem internationale Diplomatie traditionell stattfindet und in dem über das Schicksal von Millionen von Menschen verhandelt und bestimmt wird. In der Nachbarstadt Genf (88) scheiterte der Völkerbund (89), der vom 28.04.1919 bis zum 18.04.1946 existierte. Ebenso wie heute in seiner Nachfolgeorganisation, der UNO, saßen im Völkerbund die Vertreter von Staaten, die dort die Interessen ihrer Staaten vertraten und das gemeinsame Menschheitsinteresse auf Grundlage universeller Humanität kaum jemanden interessierte. In seiner Biografie: „Helmuth James von Moltke. 1907-1945. Eine Biografie“ beschreibt der Historiker Günter Brakelmann eine Reise des Experten für Völkerrecht, Helmuth J. von Moltke im März 1935 nach Genf, wo Moltke die Einrichtungen des Völkerbundes besuchte: „Er wollte sich vor Ort ein eigenes Bild von der politischen Lage und den Arbeitsmöglichkeiten machen. Basel, Bern, Genf, Paris, Den Haag und London waren im März und April 1935 die wichtigsten Stationen seiner Erkundungsreise. (…) Wichtig war ihm aufgrund seines Interesses am Völkerrecht der Besuch beim Völkerbund In Genf.“ Von diesem Besuch beim Völkerbund in Genf berichtete Moltke am 31.03.1935: „‘Es wimmelt von Bürokraten, aber es fehlen Menschen von Format völlig.‘ Alle seien nur Interessenvertreter ihrer Länder und würden an ihre eigene Karriere denken. Anders sehe es nur bei denjenigen Beamten aus (Russen, Italiener, Deutsche), die den Bruch mit ihren Heimatländern vollzogen hätten, aber im Sekretariat des Völkerbundes geblieben seien. Moltkes Eindruck: ‚Hier scheint man auch ganz kühl mit einem großen europäischen Krieg zu rechnen.‘ Aber man reagiere ganz passiv und lasse den Dingen ohne Gegenwehr ihren Lauf. Zukunft habe der Völkerbund aber nur, wenn er sich zu einer ‚unabhängigen Macht‘ entwickeln würde“ (90).

Alternativen im Bereich der Diplomatie (91), der internationalen Politik (92) und des Völkerrechts (93) sind erforderlich, zum Einen aufgrund des Versagens traditioneller Diplomatie und der traditionellen internationalen Politik, was insbesondere am Beispiel des extremen 20. Jahrhunderts deutlich wird, und zum Anderen aufgrund fortbestehender Defizite des Völkerrechts, das weiterhin ausschließlich ein Recht souveräner Nationalstaaten ist, die ihre Interessen als Nationalstaaten vertreten. In seinem Text: „Zum Verhältnis von Nation, Rechtsstaat und Demokratie“ stellt der Philosoph Jürgen Habermas fest: Faktisch ist „in der Welt, wie wir sie kennen“, ein Nationalstaat ein Produkt erfolgreicher Machtdurchsetzung nach dem „Effektivitätsprinzip“, das sich durch die „Regierungskriminalität, die sich im Schatten des technologisch entgrenzten und ideologisch enthemmten Zweiten Weltkrieges ausgebreitet hat“ (94) diskreditiert hat. Als eine Alternative zum Konzept nationaler Selbstbestimmung verweist Habermas auf das Konzept einer „differenzempfindlichen Inklusion“ mit föderalistischer Gewaltenteilung, Dezentralisierung, kultureller Autonomie, gruppenspezifischen Rechten, Gleichstellung und Minderheitenschutz (95) im Rahmen einer „postnationalen Vergesellschaftung“, die in eine gemeinsame politische Kultur eingebettet ist und die von einer Zivilgesellschaft getragen wird (96).


Noch heute ist das Völkerrecht ein Recht von souveränen Nationalstaaten, die ihre Interessen als Nationalstaaten wahrnehmen, und die Transformation des Völkerrechts als einem Recht von Staaten zu einem Weltbürgerrecht als einem Recht der Menschen und der Menschheit auf Grundlage allgemeiner und universeller Menschenrechte (97), sowie zu einem Weltverfassungsrecht, steht noch aus. Hierbei werden die individuellen Bürger als unmittelbare Subjekte des Völkerrechts anerkannt. Das heutige UN-System ist weit von den Idealen der alten Idee eines Völkerbundes entfernt, wie sie z.B. von Immanuel Kant (98) in seiner Schrift „Zum ewigen Frieden“ (99) im Jahre 1795 vorentworfen worden ist, und seine Reformbedürftigkeit (100) ist geradezu sprichwörtlich. Es wird auch eine Neugründung auf einer anderen Grundlage gefordert. Im Zentrum sollten nicht souveräne Staaten und ihre Interessen, sondern die Menschen und ihre Rechte stehen, und das traditionelle Völkerrecht, das die Verbrechen des extremen 20. Jahrhunderts ganz erheblich begünstigt und gefördert hatte, müßte von einem Recht souveräner Staaten hin zu einem Weltbürgerrecht und einem Recht der Menschen und der Menschheit transformiert werden auf Grundlage der allgemeinen Menschenrechte, sowie zu einem Weltverfassungsrecht. In seinem Buch: „Der gespaltene Westen“ skizziert der Philosoph Jürgen Habermas ein Mehrebenensystem einer „Weltinnenpolitik ohne Weltregierung“: „Im Lichte der Kantschen Idee kann man sich eine politische Verfassung einer dezentrierten Weltgesellschaft, ausgehend von den heute bestehenden Strukturen, als ein Mehrebenensystem vorstellen, dem im Ganzen der staatliche Charakter aus guten Gründen fehlt“ (101). Dabei wird der Weg vom Staatenrecht zum Weltbürgerrecht beschritten, und die individuellen Bürger werden als unmittelbare Subjekte des Völkerrechts anerkannt, womit die Transformation des Völkerrechts in ein Weltverfassungsrecht eingeleitet wird. Auf dieser Grundlage mahnt Habermas Reformen der UNO an.


Es entsteht somit ein völlig neues Modell von Politik, das sich von historisch überholten Politikformen verabschiedet, deren Scheitern in Anbetracht des extremen 20. Jahrhunderts unübersehbar geworden ist. Es entsteht ein Modell eines Mehrebenensystems einer Weltinnenpolitik ohne Weltregierung, ein Modell einer politischen Verfassung einer dezentrierten Weltgesellschaft, einem Mehrebenensystem, dem im Ganzen der staatliche Charakter aus guten Gründen fehlt. Dieses Mehrebenensystem setzt sich zusammen aus einer Vielzahl unterschiedlicher miteinander in Wechselwirkung stehenden politischen Prozessen, Ebenen und Akteuren, wodurch eine Multiebenendiversität des Politischen im Rahmen eines Mehrebenensystems einer dezentrierten Weltgesellschaft entsteht.


Das Versagen traditioneller Diplomatie und internationaler Politik kann exemplarisch am Beispiel der Stadt Évian-les-Bains studiert werden. Die Stadt Évian-les-Bains besuchte ich am 02.12.2016 während einer Fahrradreise durch Teile der Alpenregion. Évian-les-Bains liegt am Ufer des Genfer Sees in der Nähe der Stadt Genf und ist ein mondäner Ort mit den üblichen Hotelpalästen, die viele landschaftlich attraktiv gelegene Orte in den Randbereichen der Alpenseen prägen. Es ist eine Kategorie von Orten, in denen früher die Aristokratie ihre Zeit vertrödelte und in denen heute Leute, die nicht wissen, was sie mit ihrem vielen Geld anfangen wollen, ihr Geld verschwenden. Die entsprechenden Einrichtungen, die ihnen dies vereinfachen, sind zahlreich: Teuerste Hotels, Nobelgeschäfte für teueren Schnickschnack, den niemand braucht, und ein Spielcasino. Ich hingegen gehe dort wieder auf historische Spurensuche an einem Originalschauplatz historischer Ereignisse: Vom 06.06.1938 bis zum 15.06.1938 fand in Évian-les-Bains die internationale Konferenz von Évian statt, die die damalige Flüchtlingskrise in der Zwischenkriegszeit (102) zum Thema hatte, die aber aufgrund der restriktiven Einwanderungspolitik der meisten Staaten scheiterte. Die historischen Folgen sind bekannt, doch wird dieses historische Ereignis mit seinen schwerwiegenden Folgen von der gängigen Geschichtsschreibung kaum berücksichtigt und ignoriert. Sehr wahrscheinlich wäre bei einem Erfolg dieser Konferenz in den Folgejahren ein erheblicher Teil der tragischen Entwicklungen nicht eingetreten. Ich hatte erwartet, am Ort dieser Konferenz ein Museum zu diesem Thema, eine Gedenkstätte, oder doch zumindest eine Erinnerungs- und Informationstafel zu finden, doch es gibt im gesamten Ort Évian-les-Bains nichts, was auf das historische Ereignis der Konferenz von Évian Bezug nimmt. Dies ist ein Beispiel für eine Dethematisierung bedeutender historischer Ereignisse, die jedoch für ein Gesamtverständnis der historischen Vorgänge und Zusammenhänge Berücksichtigung finden müssen. Dethematisierung ist ein Bestandteil von Geschichtspolitik (103).

Dies ist nicht das erste Mal, daß ich in Frankreich an Originalschauplätzen bedeutsamer historischer Ereignisse nichts antreffe. So mußte ich bei meinem Besuch der Stadt Vichy (104) am 01.08.2018 feststellen, daß es in der gesamten Stadt nichts gibt, das in irgend einer Form an den Zeitraum zwischen dem 22.06.1940 und dem 25.08.1944 erinnert, als die Stadt Vichy unter besonderen historischen Umständen die Hauptstadt Frankreichs gewesen ist. Statt dessen wird mit großem Aufwand hervorgehoben, daß Vichy die Sommerhauptstadt von Kaiser Napoleon III. gewesen ist, und seine Regierungszeit wird als Bestandteil der „Belle Époque“ (105) präsentiert. Louis-Napoléon Bonaparte (1808-1873) (106) hatte mit einem Staatsstreich am 02.12.1851 die Macht ergriffen, eine Diktatur errichtet und sich am 02.12.1852 zum Kaiser Napoleon III. ernannt. Er verfolgte politische Gegner und errichtete zu diesem Zweck ein System von Strafkolonien (107), darunter die Teufelsinsel (108). Die Umstände des Endes der Herrschaft von Napoleon III. stellt das Bourbaki-Panorama (109) in der Stadt Luzern dar, das ich am 15.11.2016 besucht habe.

Diese Konferenz von Évian wird auch von der Geschichtsforschung konsequent ignoriert, und selbst die 19. Auflage der 24-bändigen Brockhaus-Enzyklopädie erwähnt diese Konferenz nicht. Dieser Umstand verweist darauf, daß das durch die bestehende Gedenk- und Erinnerungskultur (110) vermittelte Geschichtsbild (111) unzulänglich und defizitär ist. Tatsächlich ist überall, und insbesondere in Europa die real-existierende Gedenk- und Erinnerungskultur geprägt von nationalstaatlicher Geschichtspolitik, und die konkurrierenden Geschichtskulturen der Nationalstaaten arbeiten sich antagonistisch aneinander ab (112). Eine um gesellschaftliche Aufklärung bemühte historische Forschung und Geschichtswissenschaft muß anders aussehen.
6. Aktueller weltweiter Stand der Reisefreiheit
Heute müssen wir feststellen, daß das Reisen und die Reisefreiheit weltweit wieder eingeschränkt wird, wobei das Reisen und die Reisefreiheit zunehmend als Sicherheitsrisiko dargestellt wird. Doch tatsächlich wird unsere „Sicherheit“ nicht durch unsere Reisefreiheit gefährdet, genausowenig, wie unsere „Sicherheit“ durch die Wahrnehmung unserer Grundrechte und Grundfreiheiten gefährdet wird. Vielmehr findet seit 1989/90 ein neuer geopolitischer (113) „Wettlauf“ (Scramble) (114) um eine Neuaufteilung globaler Einfluß- und Interessenzonen statt, der neue Krisen, Konflikte und Kriege zur Folge hat, und im Digitaltechnischen Zeitalter wird die ubiquitäre und weltweite Überwachung (115) und Kontrolle der Menschen immer weiter intensiviert und ausgeweitet, wozu die Ereignisse des 11.09.2021 den Vorwand lieferten (116). Mit der feststellbaren Zunahme globaler Krisen und Konflikte sowie dem Anwachsen geopolitischer Rivalitäten und Spannungen wird das Bestreben der Staaten zu zunehmender Überwachung, Kontrolle und sozialtechnischer Zurichtung der Bevölkerung zunehmen, sodaß bei realistischer (117) Betrachtung der globalen Entwicklungen wir im digitaltechnischen Zeitalter unsere Freiheit einschließlich der Reisefreiheit möglicherweise vollständig, dauerhaft und unwiederbringbar verlieren werden (118). Die gegenwärtigen Entwicklungen sind allgemein und weltweit von totalitären Tendenzen, zunehmender Repression und der Elimination von Alternativen geprägt.

Wie meine Auflistung erkennen läßt, unterscheiden sich die die Reisefreiheit begrenzenden Einreise- und Visa-Bestimmungen in den einzelnen Kontinenten, Regionen und Ländern z.T. erheblich:
Europa:
In Europa ist man seit dem KSZE-Prozeß (119) bemüht, die Reisefreiheit im gesamten Europa zu fördern. Vollständig erreicht wurde die Reisefreiheit im gesamten Europa jedoch nie. Der KSZE-Prozeß war der zentrale Bestandteil der Entspannungspolitik (120), und er hatte entscheidend dazu beigetragen, daß der Ost-West-Konflikt (121) und das Zeitalter der Bipolarität und der Blockkonfrontation ein Ende finden konnten. Getragen war die Entspannungspolitik von dem Konzept „Wandel durch Annäherung“ (122), und der gesamte KSZE-Prozeß war von diesem Konzept geprägt und durchdrungen. Wie in der Schlußakte von Helsinki der Konferenz über Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (KSZE) vom 01.08.1975 über die Grenzen des „Eisernen Vorhangs“ hinweg vereinbart wurde, war Ziel des KSZE-Prozesses u.a. „die Stärkung freundschaftlicher Beziehungen und des Vertrauens zwischen den Völkern“, was u.a. erfolgen sollte durch die „Entwicklung von Kontakten“ zwischen den Menschen, dies auch durch Förderung von „Möglichkeiten für umfassendes Reisen“, sodaß „der Tourismus zu einer vollständigen Kenntnis des Lebens, der Kultur und der Geschichte anderer Länder, zu wachsendem Verständnis zwischen den Völkern, zur Verbesserung der Kontakte (…) beiträgt“ wofür „die Entwicklung des Tourismus auf individueller und kollektiver Grundlage zu fördern“ ist (123). Des Weiteren war Ziel „eine Steigerung des Austausches (…) von Informationen“, und eine „wirksame Ausübung“ von „Menschenrechten und Grundfreiheiten“ zu „fördern und ermutigen“ (124). Mit der Charta von Paris (125) vom 21.11.1990 erklärte die KSZE den Ost-West-Konflikt für beendet, und es bestand die Hoffnung auf ein neues Zeitalter des Friedens und der Kooperation.

Heute gibt es jedoch wieder zunehmende Rückschritte, denn Europa hat sich mittlerweile vom Sicherheitsverständnis des KSZE-Prozesses verabschiedet. In Europa wird seither „Sicherheit“ nicht mehr verstanden als Ergebnis von Völkerverständigung und wechselseitigem Kennenlernen der Menschen und kulturellem Austausch, sondern nunmehr sicherheitstechnisch durch Aufrüstungen von Grenzregimen und flächendeckender Überwachung und Kontrolle der Menschen, was sich heute im gesamten Europa feststellen läßt. Ein neuer Kalter Krieg ist entstanden (126). Heute ist Europa wieder gespalten. Mittlerweile begrenzt ein neuer „Eiserner Vorhang“ (127) die Reisefreiheit in Europa. Dieser neue „Eiserner Vorhang“ verläuft entlang der östlichen Außengrenzen der EU, und er prägt den Begriff der „Festung Europa“, denn seit 1989/90 wird die in der östlichen Hälfte Europas erlangte Reisefreiheit von der EU als Bedrohung aufgefaßt, und durch Aufrüstung des Grenzregimes wird versucht, diese neue gewonnene Reisefreiheit in der östlichen Hälfte Europas zu kontrollieren und zu unterbinden.
Daß bis heute nicht eine Reisefreiheit im gesamten Europa erreicht werden konnte, ist hauptsächlich im Prinzip der Gegenseitigkeit begründet, das bei Einreise- und Visa-Bestimmungen allgemein zur Anwendung kommt. Das Prinzip der Gegenseitigkeit bedeutet, daß Staaten wechselseitig ihren Bürgern visafreies Reisen gewähren. Wie ich feststellen konnte, ist es tatsächlich im östlichen Europa die EU, die schon seit Längerem ein visafreies Reisen in der gesamten östlichen Hälfte Europas verhindert: Vorschläge der Regierung Rußlands zur beiderseitigen Visafreiheit wurden bislang von der EU abgelehnt. Die Intentionen das KSZE-Prozesses werden damit konterkariert. Es zeigt sich auch hier, daß sich die westliche Hälfte Europas bequem in ihrer Konsumkultur in der westlichen Hälfte Europas westlich des „Eisernen Vorhangs“ eingerichtet hatte, sie wurde von den Ereignissen der Jahre 1989/90 überrascht, und bis heute zeigt die westliche Hälfte Europas wenig Bereitschaft, die spezifischen Besonderheiten in der östlichen Hälfte Europas verstehen und angemessen berücksichtigen zu wollen. Gleichberechtigte Partnerschaft wird nicht angestrebt, vielmehr erklärte der Westen seinen „Sieg im Kalten Krieg“, und seither soll sich der Osten dem Westen und dessen westlicher Variante der industriellen Moderne anpassen, obwohl die globalen ökologischen Krisen aufzeigen, daß Alternativen jenseits der industriellen Moderne benötigt werden und entwickelt werden müssen. Ergebnis dieser Ignoranz und Arroganz des Westens ist ein neuer „Eiserner Vorhang“, wie wir heute feststellen müssen, und die vom KSZE-Prozeß intendierte Reisefreiheit im gesamten Europa existiert bis heute nicht.

Nachfolgestaaten der Sowjetunion:
In den meisten Nachfolgestaaten der ehemaligen Sowjetunion (UDSSR) (128) bestehen auch heute noch Melde- und Registrierungsauflagen für Reisende, wie sie schon vor 1989/90 in der Sowjetunion bestanden und die auch heute noch als ein Relikt aus der Zeit der Sowjetunion weiterhin in den Nachfolgestaaten der Sowjetunion das Reisen erschweren. Diese auch heute noch bestehende Registrierungspflicht in den Nachfolgestaaten der Sowjetunion kann zurückgeführt werden auf die Industrialisierung (129) und Zwangskollektivierung (130) in der Sowjetunion, wobei die Bauern als eine „Innere Kolonie“ unterdrückt und ausgebeutet wurden, um die forcierte und brutal vorangetriebene Industrialisierung der Sowjetunion in kürzester Zeit zu ermöglichen. Die brutal vorangetriebene Industrialisierung machte die Sowjetunion zu einer Weltmacht, und zeitgleich erfolgte eine umfangreiche militärische Aufrüstung. Im Modernisierungsterror erweist sich der „Große Terror“ (131) Josef W. Stalins (132) als Bestandteil des Terrors des Zeitalters der industriellen Moderne. Instrument zur Unterdrückung und Ausbeutung der Bauern in der Sowjetunion war die Kampagne zur sogenannten „Entkulakisierung“ (133) Im Rahmen der Zwangskollektivierung diente die „Entkulakisierung“ dem Zweck, die totale Überwachung und Kontrolle über die Bauern zu erlangen. Es wurden Inlandspässe (134) eingeführt und die Freizügigkeit wurde unterbunden. Folge der Zwangskollektivierung und der „Entkulakisierung“ war eine große Hungersnot (135) in der Sowjetunion. Als ein Relikt aus der Zeit der Sowjetunion ist es heute angesagt, diese auch heute noch in den Nachfolgestaaten der Sowjetunion (UDSSR) bestehende Registrierungspflicht abzuschaffen.

Zentral-Asien:
In den Ländern Zentralasiens (136) ist die visafreie Einreise auf 30 Tage begrenzt (bis auf Kirgisistan, dort 60 Tage). Eine Reise auf dem Landweg von Europa nach Zentralasien, wie z.B. auf dem sogenannten „Hippie trail“ (137), ist jedoch derzeit kaum möglich, da das Transitland Aserbaidschan unter dem Vorwand der sogenannten „Corona-Krise“ die Landesgrenzen geschlossen hält. Auch in Turkmenistan ist Individualreisen (138) kaum möglich, wie man Reiseführern entnehmen kann. Wenn man auf dem Landweg nach Zentralasien reisen will, um z.B. entlang der Routen der historischen Seidenstraße (139) zu reisen, müßte man also über Rußland nach Kasachstan reisen, doch vom Reisen in Rußland rät das Auswärtige Amt derzeit ab (es ist aber möglich).
Wie in den meisten Nachfolgestaaten der ehemaligen Sowjetunion bestehen auch heute noch in vielen Ländern Zentralasiens Melde- und Registrierungsauflagen für Reisende, wie sie auch schon vor 1989/90 bestanden und die weiterhin das Reisen erschweren.
Ost-Asien:
Ein visafreier Aufenthalt bis zu 90 Tagen ist in Teilen von Ost-Asien (140) möglich (Ausnahme VR China). In diesen Ländern bestehen mit Ausnahme der VR China aktuell auch keine Einreisebeschränkungen aufgrund der „Corona-Krise“. Bekanntermaßen avancierte der autoritäre Umgang in der Volksrepublik China (141) mit der sogenannten „Corona-Krise“ (142) mit Lockdowns, Social Distancing, Corona-Karantänelagern, der kompletten Absperrung ganzer Großstädte und Weiterem zum globalen Modell, und nicht das schwedische Modell (143) eines entspannten und unaufgeregten Umgangs mit der sogenannten „Corona-Krise“ wurde zum globalen Standard. Für die in der VR China unter dem Vorwand der sogenannten „Corona-Krise“ ergriffenen autoritären Maßnahmen wurde die VR China International gelobt, während hingegen der entspannte und unaufgeregte Umgang mit der sogenannten „Corona-Krise“ in Schweden kritisiert wurde. Tatsächlich läßt sich im weltweiten Vergleich feststellen, daß meist in kleinen Ländern beachtenswerte Alternativen entwickelt werden, die aber kaum wahrgenommen und beachtet werden, wohingegen die großen Länder, die überwiegend Machtpolitik und Geopolitik betreiben, im Zentrum der öffentlichen Medien-Aufmerksamkeit stehen, was ein Beispiel für das Wirken von „Soft Power“ (144) ist. So wurde während der sogenannten „Corona-Krise“ permanent und ausgiebig aus der VR China berichtet, doch der entspannte und unaufgeregte Umgang mit der sogenannten „Corona-Krise“ in Schweden fand hingegen kaum Beachtung.

Die sogenannte „Corona-Krise“ zeigt, daß die Welt bereit ist, sich dem autoritären gesellschaftspolitischen Modell der VR China als der zukünftigen hegemonialen Supermacht anzupassen und zu unterwerfen. Auch dies ist ein Beispiel für das Wirken von „Soft Power“: So wie die Welt sich über viele Jahrzehnte hinweg dem gesellschaftspolitischen Modell der USA als der führenden Supermacht anpasste, so wird sie sich zukünftig dem gesellschaftspolitischen Modell der VR China als der zukünftigen führenden Supermacht anpassen. Das chinesische „Sozialkredit-System“ (145) zeigt, daß nicht nur in den USA (146), sondern auch in China der Totalitarismus im Digitaltechnischen Zeitalter neu erfunden wird, und es erscheint nur noch als eine Frage der Zeit, wann dieses Sozialkredit-System auch in Europa und weiteren Ländern als ein „vollkommen neuzeitliches und modernes“ Konzept des Regierens moderner Massengesellschaften übernommen wird.
Die globale Attraktivität des „Chinesischen Modells“ besteht darin, daß es verspricht, auf sozialtechnischem Wege (Social Engineering) (147) und mittels der Möglichkeiten der digitalen Technik die vollkommen harmonische und konfliktfreie Gesellschaft zu schaffen, was Ziel des „Sozialkredit-Systems“ der VR China ist. Das „Sozialkredit-Systems“ der VR China ist ein „vollkommen neuzeitliches und modernes“ Konzept des Regierens moderner Massengesellschaften. Das „Sozialkredit-System“ teilt den Menschen unterschiedliche Rechte und Lebenschancen zu, und es stellt den Versuch einer totalen Kontrolle der Bevölkerung dar. Diesen Versuch einer totalen Kontrolle der Bevölkerung mittels dieses „Sozialkredit-Systems“ bezeichnet der Sinologe Kai Strittmatter in seinem Buch: „Die Neuerfindung der Diktatur. Wie China den digitalen Überwachungsstaat aufbaut und uns damit herausfordert“ als „die Rückkehr das Totalitarismus in digitalem Gewand“, und er führt weiter aus: „Der neue Totalitarismus wäre ein weit perfekterer als der, den wir von Mao und Stalin kennen, mit Zugriffs- und Steuerungsmöglichkeiten ungeahnten Ausmaßes, da wir alle unsere Hirne ausgelagert haben in Smartphones, da wir unser Leben Schritt für Schritt und Gedanke für Gedanke in digitalen Netzen leben und aufzeichnen. Und das Beste: Anders als der alte Totalitarismus kann der neue darauf verzichten, den Terror zum Alltag zu machen, es genügt, wenn die Gewalt weiter unterschwellig als bedrohliche Möglichkeit präsent ist“ (148).

Die VR China ist eins von vielen weiteren Beispielen in der Welt, wo neuzeitliche und moderne Ideen und Konzepte aus Europa erfolgreich übernommen und umgesetzt worden sind, und möglicherweise findet in der VR China das Zeitalter der industriellen Moderne seine idealtypische Ausprägung und Vollendung, indem es sich als vollkommen neuzeitliches und modernes globales Modell durchsetzt.
Südost-Asien:
In Südost-Asien (149) trifft eine Reise, die auf dem Landweg von Thailand über Malaysia und Singapur nach Indonesien führt, um z.B. über den „Hippie trail“ durch Südost-Asien bis nach Australien zu gelangen, auf mehrere Hindernisse: Im Grenzgebiet zwischen Thailand und Malaysia gibt es Konflikte, aufgrund derer das Auswärtige Amt von Reisen auf dem Landweg zwischen Thailand und Malaysia abrät. Auch bezüglich der „Corona-Krise“ bestehen weiterhin Einschränkungen: Während in Malaysia die Einreisebestimmungen diesbezüglich unklar sind, verlangt Indonesien zwei bis drei Impfungen.
Afrika:
In Teilen des südlichen Afrikas (150) ist ein visafreier Aufenthalt bis zu 90 Tagen möglich. In den weiteren aufgeführten Ländern des östlichen Afrikas (151) sind Visa erforderlich, die überwiegend vor der Reise beantragt werden müssen. In einigen dieser Länder bestehen weiterhin Einreisebeschränkungen aufgrund der „Corona-Krise“ (Simbabwe, Malawi, Kenia).
Amerika:
In Nordamerika (152), Mittelamerika (153) und Südamerika (154) ist, soweit es sich überblicken läßt, überall für einen Aufenthalt bis zu 90 Tagen kein Visum erforderlich. Es bestehen jedoch in verschiedenen Ländern noch weiterhin Einreisebeschränkungen unter dem Vorwand der sogenannten „Corona-Krise“.
Australien:
In Australien (155) und Neuseeland (156) bestehen aktuell keine Einreisebeschränkungen aufgrund der „Corona-Keise“. Während in Neuseeland ein Aufenthalt bis zu 90 Tagen ohne Visum möglich ist, muß für Australien ein Visum vor der Reise beantragt werden.

Fazit:
Insgesamt läßt sich feststellen, daß die bestehenden Reiseeinschränkungen, d.h. sowohl die aktuell bestehenden Einschränkungen unter dem Vorwand der sogenannten „Corona-Krise“, als auch die bestehenden, die Reisefreiheit begrenzenden Einreise- und Visa-Bestimmungen mit kurzen gewährten Aufenthaltszeiträumen in ihrer Gesamtheit überwiegend das Fernreisen auf dem Landweg (Überlandreisen) (157) behindern, während sie das Reisen auf dem Luftweg fördern, bzw. dazu nötigen. Dieses konterkariert die Bemühungen, aus ökologischen Gründen das Reisen auf dem Luftweg nach Möglichkeit zu vermeiden, und das Reisen mit öffentlichen Verkehrsmitteln (Bus, Bahn, Fähre) und auch mit dem Fahrrad zu fördern. Tatsächlich wird durch das bestehende Reglement der die Reisefreiheit begrenzenden Einreise- und Visa-Bestimmungen das Herumhasten einer permanent beschleunigten Gesellschaft gefördert. Dahingegen macht Reisen im eigentlichen und klassischen Sinn jedoch nur entschleunigt Sinn, denn nur so sind Wahrnehmungen (158), Erlebnisse (159) und Erkenntnisse (160) möglich. Die bestehenden, die Reisefreiheit begrenzenden Einreise- und Visa-Bestimmungen behindern die Entwicklung und Förderung eines naturverträglichen und nachhaltigen Tourismus.
Insbesondere in flächengroßen Ländern ist sinnvolles Reisen mit dem Fahrrad (161) in den oft nur kurzen gewährten Aufenthaltszeiträumen von oft nur 30 Tagen kaum möglich. Ein alternativer, naturverträglicher Tourismus bedarf anderer Rahmenbedingungen insbesondere auch im Hinblick auf Einreise- und Visa-Bestimmungen. Wirklich vorbildlich sind da nur wenige Länder wie z.B. Kanada, wo 180 visafreie Tage tatsächlich dazu ausreichen können, mit dem Fahrrad das gesamte Land bereisen und kennenlernen zu können. Längere Reisen durch mehrere Länder sind insbesondere mit dem Fahrrad nur sehr erschwert möglich, wenn für diese Länder schon vor der Reise Visabeantragungen mit jeweils genau vorgegebener und eng begrenzter zeitlicher Aufenthaltsdauer gefordert werden. Für Fahrradreisen werden fahrradfreundliche (161b) Einreise- und Visa-Bestimmungen benötigt, die auch die Durchführung von Überlandreisen durch mehrere Länder mit dem Fahrrad ermöglichen und unterstützen.
Mit dem Streben nach Welterfahrung und Welterkenntnis gründet der moderne Tourismus auf dem Bildungsideal des Zeitalters der Aufklärung. Zudem leistet der Tourismus einen bedeutenden zivilgesellschaftlichen Beitrag zur Völkerverständigung. Die Tourismus-Industrie ist jedoch ein Bestandteil der Konsumkultur und sie vermarktet Ablenkungen, Zerstreuungen und seichte Vergnügungen. Dahingegen streben ein Sanfter Tourismus und der Ökotourismus die Entwicklung und Förderung eines naturverträglichen und nachhaltigen Tourismus an.

7. Der biometrische Reisepaß oder: Die Welt als eine virtuelle Totale Institution
Derzeit werden weltweit, und nun auch in Deutschland neue elektronische bzw. biometrische Reisepässe (162) überall eingeführt. Deren weltweite ubiquitäre Verbreitung geht auf die Initiative der USA infolge der Ereignisse des 11.09.2001 zurück (163). Es ist eine der feststellbaren Entwicklungen hin zur Totalüberwachung und Kontrolle der gesamten Menschheit (164). Totalitarismus läßt sich definieren als die Ausweitung der Funktionsprinzipien Totaler Institutionen (165) aus diesen heraus und deren Übertragung und Anwendung auf potentiell sämtliche Bereiche der Gesellschaft. Tatsächlich ist mittlerweile ein Zustand erreicht, in dem die ganze Welt den Charakter der Totalen Institution eines Lagers hat, in dem die gesamte Menschheit permanent erkennungsdienstlich erfaßt, panoptisch (166) überwacht, kontrolliert und manipuliert wird. Diese ubiquitäre, digitaltechnisch geschaffene virtuelle (167) globale Totale Institution schafft heute keine Räume mehr der Inklusion und Exklusion, wie es bei den klassischen Totalen Institutionen des analogen Zeitalters der Fall war, diese ubiquitäre, digitaltechnisch geschaffene virtuelle globale Totale Institution ist vielmehr allgegenwärtig und omnipräsent, sie erfaßt nicht mehr nur stigmatisierte gesellschaftliche Gruppen, vielmehr erfaßt sie im Digitaltechnischen Zeitalter die gesamte Menschheit, unterwirft potentiell jedes Individuum einem „Besonderen Gewaltverhältnis“ und unterzieht potentiell jedes Individuum einer individuell auf dessen Persönlichkeit abgestimmten permanenten subtilen „Sonderbehandlung“. Den Menschen werden keine Nummern mehr eintätowiert, wie in den Lagern des extremen 20. Jahrhunderts (Beispiel NS-Konzentrationslager) (168), stattdessen gibt es heute im Digitaltechnischen Zeitalter überall Computerchips mit individuellen, persönlichen Daten, und dies jetzt auch im biometrischen Reisepaß. Es ist nur noch eine Frage der Zeit, bis den Menschen auch ein Chip implantiert wird. Schon heute sind nahezu sämtliche Nutz- und Haustiere des Menschen chip-implantiert, und die Ausweitung auf den Menschen ist nur noch ein kleiner Schritt (169). Im Zuge eines zukünftigen Ereignisses, wie von der Qualität und dem Format der sogenannten „Corona-Krise“, wird dieses voraussichtlich weltweit umgesetzt werden können. Während der sogenannten „Corona-Krise“ hat die überall vorhandene große Bereitschaft der Menschen, sich mit fragwürdigen, unzureichend getesteten Impfstoffen serienweise impfen zu lassen, aufgezeigt, daß auch eine weltweite Kampagne zur Chip-Implantierung der Menschen durchaus möglich und umsetzbar ist.

Es ist unübersehbar: Im Digitaltechnischen Zeitalter wird derzeit der Totalitarismus neu erfunden, und fast alle machen mit. Schon jetzt ist die Gesellschaft in Gänze vom Totalitären durchdrungen, und fast alle ignorieren dieses. Doch möglicherweise ist in dieser Entwicklung gegenwärtig der „Point of no Return“ noch nicht überschritten.
8. Anmerkungen:
1) Vgl.: https://de.wikipedia.org/wiki/Reisefreiheit
2) Vgl.: https://de.wikipedia.org/wiki/Reise
Sowie: https://de.wikipedia.org/wiki/Geschichte_des_Reisens
3) Vgl.: https://de.wikipedia.org/wiki/COVID-19-Pandemie#Nationale_Maßnahmen
Sowie: https://de.wikipedia.org/wiki/Maßnahme_(Recht)
Und: https://de.wikipedia.org/wiki/Gefahrenabwehr
vgl. auch: https://de.wikipedia.org/wiki/Notstandsverfassung
Des Weiteren: https://de.wikipedia.org/wiki/Maßnahmenvollzug
Vgl. auch: https://de.wikipedia.org/wiki/Risikomanagement
4) Vgl.: https://de.wikipedia.org/wiki/Lockdown
5) Vgl.: https://de.wikipedia.org/wiki/Räumliche_Distanzierung
6) Vgl.: https://de.wikipedia.org/wiki/Medienkampagne
7) Vgl.: https://de.wikipedia.org/wiki/Medienhype
8) Vgl.: https://de.wikipedia.org/wiki/Massenmedien
Vgl. auch: https://de.wikipedia.org/wiki/Medienkritik_(Kommunikationswissenschaft)
9) Vgl.: https://de.wikipedia.org/wiki/Massengesellschaft
10) Vgl.: https://de.wikipedia.org/wiki/Massenpsychologie
11) Vgl.: https://de.wikipedia.org/wiki/Zeitalter
Sowie: https://de.wikipedia.org/wiki/Ära
12) Vgl.: https://de.wikipedia.org/wiki/Menschheitsgeschichte
Die Menschheitsgeschichte ist Bestandteil der Erdgeschichte und der Geschichte des Lebens auf dem Planeten Erde. Bedingung des Lebens auf dem Planeten Erde ist der geodynamisch fundierte evolutions-ökologische Prozeß, dessen Bestandteil das Leben auf dem Planeten Erde ist. Die Menschheitsgeschichte kann als die Geschichte der Ausbreitung und Ausdifferenzierung des anatomisch modernen Menschen Homo sapiens vor ca. 70.000 Jahren von seinem beim gegenwärtigen paläoanthropologischen Forschungsstand angenommenen Ursprung im östlichen Afrika über den gesamten Planeten Erde bis zur Gegenwart aufgefaßt werden. Hierbei hatten mehrere technologische Revolutionen weitreichende gesellschaftliche und ökologische Folgewirkungen, insbesondere die Prometheische Revolution, die Neolithische Revolution, die Industrielle Revolution und aktuell die Digitaltechnische Revolution. Die Menschheitsgeschichte endet mit dem Ende der Menschheit:
Vgl.: https://de.wikipedia.org/wiki/Ende_der_Menschheit
Aufgrund des weiteren Verlaufs der Erdgeschichte und der zukünftigen Geschichte des Lebens auf dem Planeten Erde auf Grundlage des geodynamisch fundierten evolutions-ökologischen Prozesses ist das Ende der Menschheit unvermeidbar. Das Einzige, was wir beeinflussen können, ist der Zeitpunkt, an dem das Ende der Menschheit eintritt. Wenn die Menschheit so weiter macht, wie bisher auf Grundlage ihrer technologischen Revolutionen, wird dieses Ende in sehr naher Zukunft eintreten. Auf Grundlage der natürlichen Verhältnisse auf dem Planeten Erde könnte die Menschheit hingegen potentiell noch etwa eine Milliarde Jahre fortexistieren.
13) Vgl.: https://de.wikipedia.org/wiki/Tourismus
Vgl. auch: Hans Magnus Enzensberger: Eine Theorie des Tourismus. In: Derselbe: Einzelheiten I. Bewußtseins-Industrie. Frankfurt am Main, 1962. S. 179-205.
14) Vgl.: https://de.wikipedia.org/wiki/Aufklärung
Aufklärung kann nach Willi Oelmüller verstanden werden als ein „Prozeß von Traditionskritik und Traditionsbewahrung, der den jeweils geschichtlich erreichten Stand öffentlich anerkannter und teilweise bereits institutionalisierter sittlich-politischer Errungenschaften verteidigt und durchsetzt. Aufklärung sollte so (…) eine Orientierungshilfe bei der Bewältigung ungelöster Lebens- und Handlungsprobleme sein.“ Siehe: Willi Oelmüller: Die unbefriedigte Aufklärung. Beiträge zu einer Theorie der Moderne von Lessing, Kant und Hegel. Frankfurt am Main, 1979. S. I.
15) Vgl.: https://de.wikipedia.org/wiki/Welt
16) Vgl.: https://de.wikipedia.org/wiki/Völkerverständigung
17) Vgl.: https://de.wikipedia.org/wiki/Konsumgesellschaft
18) Vgl.: https://de.wikipedia.org/wiki/Sanfter_Tourismus
19) Vgl.: https://de.wikipedia.org/wiki/Ökotourismus
19b) Vgl.: https://de.wikipedia.org/wiki/Nachhaltigkeit
20) Vgl.: https://de.wikipedia.org/wiki/Forum_Anders_Reisen
Sowie: https://forumandersreisen.de/
21) Vgl.: https://de.wikipedia.org/wiki/Pandemie
Vgl. auch: https://de.wikipedia.org/wiki/Internationaler_Vertrag_zur_Pandemieprävention
22) Vgl.: https://de.wikipedia.org/wiki/Gesundheit
23) Vgl.: https://de.wikipedia.org/wiki/COPD
24) Vgl.: https://de.wikipedia.org/wiki/Weltgesundheitsorganisation
25) Vgl.: https://de.wikipedia.org/wiki/Luftverschmutzung
26) Vgl.: https://de.wikipedia.org/wiki/Megastadt
27) Vgl.: https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_der_Städte_mit_der_weltweit_stärksten_Luftverschmutzung
28) vgl.: https://de.wikipedia.org/wiki/Smog
29) Siehe: Clemens G. Arvay: Wir können es besser. Wie Umweltzerstörung die Corona-Pandemie auslöste und warum ökologische Medizin unsere Rettung ist. Köln, 2020. S. 98.
30) Siehe: Ebenda. S. 89.
31) Vgl.: https://de.wikipedia.org/wiki/Lobbyismus
Sowie: https://de.wikipedia.org/wiki/Weltgesundheitsorganisation#Finanzierung_und_Interessenkonflikte
Sowie:
32) Vgl.: https://de.wikipedia.org/wiki/Gavi,_die_Impfallianz
Sowie: https://de.wikipedia.org/wiki/Coalition_for_Epidemic_Preparedness_Innovations
33) Vgl.: https://de.wikipedia.org/wiki/COVID-19-Impfstoff#Debatte_über_Belastungsstudien
Sowie: https://de.wikipedia.org/wiki/Belastungsstudie#Belastungsstudien_am_Menschen
Vgl. auch: https://de.wikipedia.org/wiki/Impfschaden
Daß es durch Impfungen schwerwiegende Impfschäden gibt, und dieses insbesondere auch durch die fragwürdigen und unzureichend getesteten „Corona“-Impfstoffe, wird in sämtlichen Artikeln auf Wikipedia geleugnet. Dies ist ein Beispiel für die Wirkungsmacht von Lobbyismus.
34) Vgl.: https://de.wikipedia.org/wiki/Scheinproblem
35) Vgl.: https://de.wikipedia.org/wiki/Exekutive
36) Vgl.: https://de.wikipedia.org/wiki/Notstand
Vgl. auch: https://de.wikipedia.org/wiki/Notstandsverfassung
Sowie: https://de.wikipedia.org/wiki/Notstandsgesetzgebung
Und: https://de.wikipedia.org/wiki/Notstandsgesetz
Des Weiteren: https://de.wikipedia.org/wiki/Notverordnung
Sowie: https://de.wikipedia.org/wiki/Notstandsgesetze_(Deutschland)
„Der Totale Notstandsstaat“
Vgl.: Eugen Kogon, Wolfgang Abendroth, Helmut Ridder, Heinrich Hannover, Jürgen Seifert: Der totale Notstandsstaat. Frankfurt am Main, 1965.
war die Befürchtung und das Drohgebilde der außerparlamentarischen Opposition (APO)
Vgl.: https://de.wikipedia.org/wiki/Außerparlamentarische_Opposition
Sowie: Rolf Seeliger: Die außerparlamentarische Opposition. München, 1968.
während der Kampagne gegen die Notstandsgesetzgebung:
Vgl.: Jürgen Seifert: Gefahr im Verzuge. Zur Problematik der Notstandsgesetzgebung. Frankfurt am Main, 1963. Sowie: Helmut Ridder u.a. (Hg.): Notstand der Demokratie. Frankfurt am Main, 1967.
Vgl. auch: https://de.wikipedia.org/wiki/Kuratorium_“Notstand_der_Demokratie“
In Frankfurt am Main ist aus der Kampagne gegen die Notstandsgesetzgebung und der außerparlamentarischen Opposition (APO) die westdeutsche Studentenbewegung hervorgegangen. Der Schwerpunkt der westdeutschen Studentenbewegung verlagerte sich gegen Ende der 60er Jahre von Frankfurt am Main nach Berlin (West).
Vgl.: https://de.wikipedia.org/wiki/Westdeutsche_Studentenbewegung_der_1960er_Jahre
37) Vgl.: https://de.wikipedia.org/wiki/Ausnahmezustand
38) Vgl.: https://de.wikipedia.org/wiki/Katastrophenfall
39) Vgl.: https://de.wikipedia.org/wiki/Protest
40) Vgl.: https://de.wikipedia.org/wiki/Ziviler_Ungehorsam
41) Siehe: Jürgen Habermas: Ziviler Ungehorsam – Testfall für den demokratischen Rechtsstaat. Wider den autoritären Legalismus in der Bundesrepublik. S. 32. In: Peter Glotz (Hg.): Ziviler Ungehorsam im Rechtsstaat. Frankfurt am Main, 1983. S. 29-53. Sowie: Jürgen Habermas: Ziviler Ungehorsam – Testfall für den demokratischen Rechtsstaat. S. 81. In: Derselbe: Die Neue Unübersichtlichkeit. Frankfurt am Main, 1985. S. 79-99.
Vgl. auch: https://de.wikipedia.org/wiki/Jürgen_Habermas
42) Vgl.: https://de.wikipedia.org/wiki/Proteste_gegen_Schutzmaßnahmen_zur_COVID-19-Pandemie_in_Deutschland
Sowie: https://de.wikipedia.org/wiki/Proteste_in_Deutschland_während_der_COVID-19-Pandemie
43) Die Protestbewegung wurde mit einer kaum zu überblickenden Vielzahl von Begriffen diffamiert und diskreditiert: Die Palette der Bezeichnungen reicht von Verschwörungsideologen, Querdenker, Esoterikern, über Rechtspopulisten, Reichsbürger, Volksverhetzer und gewaltbereite Landfriedensbrecher bis hin zu Rechtsextremisten, Holocaustleugnern, Rassisten und Antisemiten. Ausführlich dargestellt ist diese Diffamierung und Diskreditierung in:
Wolfgang Benz (Hg.): Querdenken. Protestbewegung zwischen Demokratieverachtung, Hass und Aufruhr. Berlin, 2021. Sowie:
Heike Kleffner, Matthias Meisner (Hg.): Fehlender Mindestabstand. Die Coronakrise und die Netzwerke der Demokratiefeinde. Freiburg im Breisgau, 2021.
Vgl. auch: https://de.wikipedia.org/wiki/Falschinformationen_zur_COVID-19-Pandemie
Die Diffamierungen und Diskreditierungen haben den Charakter einer Desinformationskampagne
Vgl.: https://de.wikipedia.org/wiki/Desinformation
Derartige Diffamierungen und Diskreditierungen im Rahmen von offiziellen Desinformationskampagnen haben eine lange Geschichte. So waren vergleichbaren Diffamierungen und Diskreditierungen die Kritiker der regierungsoffiziellen Darstellungen der Ereignisse des 11.09.2001 ausgesetzt, die insbesondere als Verschwörungsideologen bezeichnet wurden:
Vgl.: https://de.wikipedia.org/wiki/Verschwörungstheorien_zum_11._September_2001
Ein weiteres Beispiel für Diffamierungen und Diskreditierungen von Kritikern im Rahmen einer Desinformationskampagne ist die Tätigkeit der regierungsoffiziellen „Warren-Kommission“
Vgl.: https://de.wikipedia.org/wiki/Attentat_auf_John_F._Kennedy#Warren-Kommission
Auch die Kritiker der „Warren-Kommission“ wurden als „Verschwörungstheoretiker diffamiert. Tatsächlich hat die „Warren-Kommission“ jedoch eine Aufklärung des Tathergangs und der Umstände des Mordes an John F. Kennedy wirksam, nachhaltig und dauerhaft verhindert, und zweifellos war genau dieses ihre Aufgabe gewesen.
44) Vgl.: https://de.wikipedia.org/wiki/Partizipation
Vgl. auch: https://de.wikipedia.org/wiki/Deliberative_Demokratie
45) Vgl.: https://de.wikipedia.org/wiki/Repräsentative_Demokratie
Vgl. auch: https://de.wikipedia.org/wiki/Demokratie
Sowie: https://de.wikipedia.org/wiki/Demokratietheorie
46) Vgl.: https://de.wikipedia.org/wiki/Politikverdrossenheit
47) Vgl. hierzu meinen Text „Formaldemokratie und Politikverdrossenheit – Über Politik in modernen Massengesellschaften“. Dieser Text kann auf meiner Internetseite aufgerufen und gelesen werden: https://manfred-suchan.jimdosite.com/kulturpolitik/
48) Vgl.: https://de.wikipedia.org/wiki/Seuche
49) Vgl.: Torsten Engelbrecht, Claus Köhnlein u.a.: Virus-Wahn. Corona/COVID-19, Masern, Schweinegrippe, Vogelgrippe, SARS, BSE, Hepatitis C; AIDS, Polio, Spanische Grippe. Wie die Medizinindustrie ständig Seuchen erfindet und auf Kosten der Allgemeinheit Milliardenprofite macht. 10. Auflage, 2021, Norderstedt.
50) Vgl.: https://de.wikipedia.org/wiki/BSE
51) Vgl.: https://de.wikipedia.org/wiki/Vogelgrippe_H5N1
sowie: https://de.wikipedia.org/wiki/Vogelgrippe_H7N9
52) Vgl.: https://de.wikipedia.org/wiki/SARS-Pandemie_2002/2003
53) Vgl.: https://de.wikipedia.org/wiki/Pandemie_H1N1_2009/10
54) Vgl.: https://de.wikipedia.org/wiki/West-Nil-Virus
55) Vgl.: https://de.wikipedia.org/wiki/Visum
sowie: https://de.wikipedia.org/wiki/Grenzkontrolle
56) Der Historiker Eric Hobsbawm unterscheidet ein langes 19. Jahrhundert von einem kurzen und extremen 20. Jahrhundert, das mit dem Ersten Weltkrieg als der „Urkatastrophe“ des 20. Jahrhunderts beginnt und das mit den Ereignissen 1989/90 endet.
Vgl.: https://de.wikipedia.org/wiki/19._Jahrhundert
Und: https://de.wikipedia.org/wiki/Langes_19._Jahrhundert
Sowie: https://de.wikipedia.org/wiki/20._Jahrhundert
Und: https://de.wikipedia.org/wiki/Kurzes_20._Jahrhundert
Vgl. des Weiteren: Eric Hobsbawm: Das Zeitalter der Extreme. Weltgeschichte des 20. Jahrhunderts. München, 1995.
Das extreme 20. Jahrhundert ist sowohl Folge, als auch Bestandteil des Zeitalters des Imperialismus, das in zwei Weltkriegen kulminiert. Heute ist das gesamte Zeitalter der Moderne und insbesondere das Industriezeitalter in Verdacht geraten, im extremen 20. Jahrhundert zu kulminieren. Konsequenz aus dieser Geschichte muß sein, sämtliche bisherigen Grundlagen der Gesellschaft und der Politik einer Revision zu unterziehen, mit dem Ziel, daß ein konsequenter historischer Bruch mit dem extremen 20. Jahrhundert erfolgt und die Gesellschaft und die Politik auf andere, neue Grundlagen gestellt werden.
57) Vgl.: https://de.wikipedia.org/wiki/Auswanderung
58) Vgl.: https://de.wikipedia.org/wiki/Totale_Institution
Der Begriff der „Totalen Institution“ wurde insbesondere vom Soziologen Erving Goffmann (1922-1982) geprägt, der in seiner Studie: „Asyle. Über die soziale Situation psychiatrischer Patienten und anderer Insassen“ Merkmale totaler Institutionen aufführt. Vgl.: Erving Goffmann: Über die Merkmale totaler Institutionen. In: Derselbe: Asyle. Über die soziale Situation psychiatrischer Patienten und anderer Insassen. Frankfurt am Main, 1972. S. 13-23.
Beispiele Totaler Institutionen sind: das Gefängnis, das Lager in seinen unterschiedlichen Erscheinungsformen, die Kaserne, die Wehrpflicht, die Fabrik, die Krankenanstalt, die Schule. Totale Institutionen schaffen einen Raum der Inklusion und der Exklusion und sie sind insbesondere charakterisiert durch die in ihnen herrschenden „Besonderen Gewaltverhältnisse“, die auf Extralegalität und Sonderbehandlung abzielen.
Der „Maßnahmenstaat“ nach dem Modell des Doppelstaates (Dual State)
Vgl.: https://de.wikipedia.org/wiki/Der_Doppelstaat
des Juristen und Politikwissenschaftlers Ernst Fraenkel (1898-1975)
Vgl.: https://de.wikipedia.org/wiki/Ernst_Fraenkel_(Politikwissenschaftler)
kann als eine radikalisierte Form Totaler Institutionen und der in diesen herrschenden „Besonderen Gewaltverhältnisse“, die auf Extralegalität und Sonderbehandlung abzielen, angesehen werden. In dieser Analyse der Herrschaft im NS-Staat, die zum Jahreswechsel 1940/41 erstmals veröffentlicht wurde, unterscheidet Fraenkel die fortexistierenden Institutionen eines legalen „Normenstaates“, dessen Handeln sich an Gesetzen orientiert, von den neu geschaffenen Institutionen eines extralegalen „Maßnahmenstaates“ als Instrument willkürlicher Machtentfaltung und enthemmter Gewaltausübung. Als historische Beispiele für Institutionen des „Maßnahmenstaates“ können aufgeführt werden insbesondere die Konzentrationslager, des Weiteren die SS, die Gestapo, der SD, das RSHA, die „Aktion T4“, die Einsatzgruppen der Sicherheitspolizei und des SD.
In ihren verschiedenen Varianten sind „Totale Institutionen“ überall anzutreffen, und sie werden als selbstverständliche Grundlage der Gesellschaft und als Bestandteil gesellschaftlicher und staatlicher Herrschaft akzeptiert und hingenommen, wobei im Rahmen der totalitären Gesellschafts- und Staatsidee das Funktionsprinzip der Totalen Institutionen aus diesen heraus auf potentiell sämtliche Bereiche der Gesellschaft übertragen und angewendet wird. Ein Ende des Zeitalters des Totalitären und des Totalitarismus ist somit ohne die Überwindung und Abschaffung des Konzepts der Totalen Institutionen nicht zu haben, denn sie sind die Quellen, aus denen sich die Idee des Totalitären und die Praxis des Totalitarismus immer wieder neu über die gesamte Gesellschaft ausbreiten und die Menschen entsprechend zurichten kann. Die Abschaffung Totaler Institutionen bedeutet nichts anderes als aus dem extremen 20. Jahrhundert Konsequenzen zu ziehen und dessen Grundlagen einer Revision zu unterziehen. Totale Institutionen werden auch heute noch als selbstverständlich, als erforderlich und alternativlos für den „Normalbetrieb“ der Industriegesellschaft angesehen, aber tatsächlich sind sie Formen von organisiertem Verbrechen. Daß sich bestehende gesellschaftliche Zustände und Verhältnisse auch verändern und humanisieren lassen, zeigt das Beispiel der Ächtung und Abschaffung der Sklaverei,
Vgl.: https://de.wikipedia.org/wiki/Abolitionismus
und mit einer entsprechenden Politik eines Abolitionismus lassen sich auch Totale Institutionen, insbesondere Gefängnisse, das Strafrecht und das Bestrafen abschaffen.
Vgl.: https://de.wikipedia.org/wiki/Abolitionismus_(Kriminologie)
59) Die Totale Institution des Lagers in ihren unterschiedlichen Erscheinungsformen ist die Totale Institution zur zweckrationalen Verwaltung, Überwachung, Kontrolle und Zurichtung von Menschenmassen, sie ist eine Erfindung des Zeitalters der Moderne, und sie ist ein Instrument der Industriegesellschaft.
Vgl.: https://de.wikipedia.org/wiki/Internierungslager
Sowie: https://de.wikipedia.org/wiki/Lager_(Camp)#Unfreiwilligkeit
Seinen Ursprung hat das Internierungslager in den Kolonien, wo es als Repressionsinstrument genutzt wurde. Im Ersten Weltkrieg wurden die zuvor diskreditierten Internierungslager der Kolonien erstmals in Europa eingesetzt. Mit dem Ersten Weltkrieg beginnt die Anwendung kolonialer Unterdrückungsmethoden in Europa selber, und Europäer werden nun Gegenstand kolonialer Unterdrückungsmethoden. „Der Erste Weltkrieg war ein wichtiges Laboratorium für das, was kommen sollte“, erklärt der Historiker Karl Schlögel in seinem Text:“ Bugwelle des Krieges“: „Hier wurden die Methoden und Praktiken des totalen Krieges erstmals in großem Stil erprobt. (…) Hier wurden Praktiken vervollkommnet, die man zuvor schon an der Peripherie des Imperialismus, in den Kolonien, erprobt hatte – vom Konzentrationslager über Grenzziehung mit dem Rasiermesser bis zur lässigen Routine der Massenexekution; der Rassismus wanderte, wie Hannah Arendt gezeigt hatte, von der Peripherie ins Mutterland zurück“. Siehe: Karl Schlögel: Bugwelle des Krieges. S. 185-186. In: Stefan Aust, Stephan Burgdorff (Hg.): Die Flucht. Über die Vertreibung der Deutschen aus dem Osten. 2003, Bonn. S. 194-195.
So kann die Strafkolonie
Vgl.: https://de.wikipedia.org/wiki/Strafkolonie
als Ursprung und Prototyp des Konzentrationslagers angesehen werden.
Vgl.: https://de.wikipedia.org/wiki/Konzentrationslager
Die NS-Konzentrationslager bilden eine räumlich konzentrierte Form extralegaler Verbannungsräume und Strafkolonien.
Musterlager und Prototyp sämtlicher NS-KZ war das Konzentrationslager Sachsenhausen, und zudem hatte es eine zentrale Funktion und Sonderstellung im gesamten System der NS-KZ, denn es war zugleich Ausbildungs- und Übungslager für das KZ-Personal sämtlicher NS-KZ, sowie Sitz der zentralen Verwaltung sämtlicher NS-KZ. In der heutigen Gedenkstätte und Museum Sachsenhausen
Vgl.: https://de.wikipedia.org/wiki/Gedenkstätte_und_Museum_Sachsenhausen
gibt es in Gebäude 17, einem im Jahre 1936 errichteten ehemaligen Gestapo- und Lagergefängnis, eine Ausstellung zur Geschichte des KZ Sachsenhausen und dessen Disziplinar- und Strafregime. Das KZ Sachsenhausen war im Juli 1936 auf Befehl Heinrich Himmlers (1900-1945)
Vgl.: https://de.wikipedia.org/wiki/Heinrich_Himmler
als „vollkommen neuzeitliches und modernes und jederzeit erweiterbares“ Lager errichtet worden. Mit seinem dreieckigen Grundriß wurde das Lager nach dem architektonischen Modell einer panoptischen Anlage entworfen. Trotz des dem KZ Sachsenhausen zugedachten Modellcharakters wurde der dreieckige Grundriß nicht auf weitere KZ übertragen, denn entgegen Himmlers Erwartungen erwies sich das Modell als nicht beliebig erweiterbar.
Als ein rezentes Beispiel für ein Konzentrationslager kann das Gefangenenlager Guantanamo aufgeführt werden.
Vgl.: https://de.wikipedia.org/wiki/Gefangenenlager_der_Guantanamo_Bay_Naval_Base
Die Totale Institution des Lagers als moderne Form terroristischen Zwangs gegen große Menschengruppen durchzieht und prägt die Geschichte des 20. Jahrhunderts, und sie ist eins der wesentlichen und charakteristischen Elemente, die das 20. Jahrhundert zu einem extremen Jahrhundert machen. Die Totale Institution des Lagers entstand am Vorabend des 20. Jahrhunderts, und seine Laufbahn ist noch nicht zuende, und es liefert ein Beispiel, daß „die Moderne gerade in ihrer Normalität Ziehvater der Exzesse dieses Jahrhunderts ist“, wie der Gesellschaftswissenschaftler Gerhard Armanski in seinem Buch: „Maschinen des Terrors. Das Lager (KZ und GULAG) in der Moderne“ analysiert. Siehe: Gerhard Armanski: Maschinen des Terrors. Das Lager (KZ und GULAG) in der Moderne. Münster, 1993. S. 18.
60) Vgl.: https://de.wikipedia.org/wiki/Ethnische_Säuberung
61) Vgl.: https://de.wikipedia.org/wiki/Völkermord#Völkermorde_in_der_Geschichte
Vgl. auch: https://de.wikipedia.org/wiki/Demozid
Sowie: https://de.wikipedia.org/wiki/Vergleichende_Völkermordforschung
62) Vgl.: https://de.wikipedia.org/wiki/Berliner_Mauer
63) Vgl.: https://de.wikipedia.org/wiki/Berliner_Mauer#Mauerfall
64) Als charakteristische Elemente, die das 20. Jahrhundert in seiner gesamten historischen Tiefe und geografischen Breite als ein extremes Jahrhundert mit Alleinstellungsmerkmal charakterisieren und prägen können aufgeführt werden: a) Die Ethnische Säuberung, b) die Totale Institution des Lagers als die Totale Institution zur zweckrationalen Verwaltung von Menschenmassen in ihren verschiedenen Erscheinungsformen (Vgl. Anmerkung 59), c) der Ausnahmezustand,
Vgl.: https://de.wikipedia.org/wiki/Ausnahmezustand
Der permanente Ausnahmezustand ist die Verfassungswirklichkeit der NS-Herrschaft. Das den permanenten Ausnahmezustand ermöglichende Ermächtigungsgesetz vom 24.03.1933
Vgl.: https://de.wikipedia.org/wiki/Ermächtigungsgesetz_vom_24._März_1933
wurde mehrmals verlängert, wobei die Weimarer Verfassung (WRV) formell bis 1945 in Kraft blieb.
d) der Doppelstaat (Dual State) (Vgl. Anmerkung 58),
e) die totale Mobilmachung,
Vgl.: https://de.wikipedia.org/wiki/Die_totale_Mobilmachung
f) der totale industrielle Krieg,
Vgl.: https://de.wikipedia.org/wiki/Totaler_Krieg
und weitere. Als charakteristische und prägende Elemente haben sie den Gehalt von analytischen Kategorien,
Vgl.: https://de.wikipedia.org/wiki/Kategorie_(Philosophie)
die deshalb im Zentrum einer jeden Analyse zum extremen 20. Jahrhundert stehen müssen.
65) Vgl.: https://de.wikipedia.org/wiki/Agenda_Setting
66) Vgl.: https://de.wikipedia.org/wiki/Johan_Galtung
67) Siehe: Johan Galtung: Geopolitik nach dem Kalten Krieg: ein Essay zur Agendatheorie. S. 143 und 145. In: Derselbe: Die andere Globalisierung. Perspektiven für eine zivilisierte Weltgesellschaft im 21. Jahrhundert. Münster, 1998. S. 125-145.
68) Vgl.: https://de.wikipedia.org/wiki/Revisionismus
69) Vgl.: Eric Hobsbawm: Das Zeitalter der Extreme. Weltgeschichte des 20. Jahrhunderts. München, 1995.
Vgl. auch Anmerkung 56.
70) Vgl.: https://de.wikipedia.org/wiki/Cuxhaven
71) Vgl.: https://de.wikipedia.org/wiki/Freie_und_Reichsstädte
Sowie: https://de.wikipedia.org/wiki/Freie_Stadt
72) Vgl.: https://de.wikipedia.org/wiki/Hansestadt
73) Vgl.: https://de.wikipedia.org/wiki/Hamburg
74) Vgl.: https://de.wikipedia.org/wiki/Steubenhöft
75) Vgl.: https://de.wikipedia.org/wiki/Hapag-Hallen
76) Vgl.: https://de.wikipedia.org/wiki/Cuxhaven_Amerika-Bahnhof
77) Vgl.: https://de.wikipedia.org/wiki/Bremerhaven
78) Vgl.: https://de.wikipedia.org/wiki/Deutsches_Auswandererhaus
79) Vgl.: https://de.wikipedia.org/wiki/Rotterdam
Sowie: https://de.wikipedia.org/wiki/Holland-America_Line#Während_der_Zeit_der_Auswanderung_nach_Amerika
80) Vgl.: https://de.wikipedia.org/wiki/Antwerpen
81) Vgl.: https://de.wikipedia.org/wiki/Red_Star_Line_Museum
82) Vgl.: https://de.wikipedia.org/wiki/Southampton
83) Vgl.: https://de.wikipedia.org/wiki/Cherbourg
84) Vgl.: https://de.wikipedia.org/wiki/La_Cité_de_la_Mer
85) Vgl.: https://de.wikipedia.org/wiki/Immigration_Act_von_1924
Vgl. auch: https://de.wikipedia.org/wiki/Enemy_Alien#Zweiter_Weltkrieg_3
86) Vgl.: https://de.wikipedia.org/wiki/Konferenz_von_Évian
87) Vgl.: https://de.wikipedia.org/wiki/Évian-les-Bains
88) Vgl.: https://de.wikipedia.org/wiki/Genf
89) Vgl.: https://de.wikipedia.org/wiki/Völkerbund
90) Siehe: Günter Brakelmann: Helmuth James von Moltke. 1907-1945. Eine Biographie. München, 2007. S. 81.
Vgl. auch: https://de.wikipedia.org/wiki/Helmuth_James_Graf_von_Moltke
91) Vgl.: https://de.wikipedia.org/wiki/Diplomatie
92) Vgl.: https://de.wikipedia.org/wiki/Internationale_Beziehungen
Sowie: https://de.wikipedia.org/wiki/Internationale_Politik
Die Begriffe „Internationale Politik“ und „Internationale Beziehungen“ sind staatsfixiert und setzen die Idee der Nation und des Nationalstaats als eine quasinatürliche Tatsache voraus.
Der Begriff „Global Governance“ bzw. „Weltinnenpolitik“ oder „Erdpolitik“
Vgl.: https://de.wikipedia.org/wiki/Global_Governance
bietet dahingegen ein anderes Modell eines Mehrebenensystem einer Weltinnenpolitik ohne Weltregierung, ein Modell einer politischen Verfassung einer dezentrierten Weltgesellschaft, einem Mehrebenensystem, dem im Ganzen der staatliche Charakter aus guten Gründen fehlt. Dieses Mehrebenensystem setzt sich zusammen aus einer Vielzahl unterschiedlicher miteinander in Wechselwirkung stehenden politischen Prozessen, Ebenen und Akteuren, wodurch eine Multiebenendiversität des Politischen im Rahmen eines Mehrebenensystems einer dezentrierten Weltgesellschaft entsteht.
Es entsteht somit ein völlig neues Modell von Politik, das sich von historisch überholten Politikformen verabschiedet, deren Scheitern in Anbetracht des extremen 20. Jahrhunderts unübersehbar geworden ist.
93) Vgl.: https://de.wikipedia.org/wiki/Völkerrecht
Die Transformation des Völkerrechts als einem Recht von Staaten zu einem Weltbürgerrecht als einem Recht der Menschen und der Menschheit auf Grundlage allgemeiner und universeller Menschenrechte, sowie zu einem Weltverfassungsrecht, steht noch aus. Hierbei werden die individuellen Bürger als unmittelbare Subjekte des Völkerrechts anerkannt.
94) Siehe: Jürgen Habermas: Zum Verhältnis von Nation, Rechtsstaat und Demokratie. S. 203. In: Derselbe: Politische Theorie (= Philosophische Texte Band 4). 2009, Frankfurt am Main. S. 176-208.
95) Siehe: Ebenda. S. 197-198.
96) Siehe: Ebenda. S. 208.
97) Vgl.: https://de.wikipedia.org/wiki/Menschenrechte
98) Vgl.: https://de.wikipedia.org/wiki/Immanuel_Kant
99) Vgl.: https://de.wikipedia.org/wiki/Zum_ewigen_Frieden
100) Vgl.: https://de.wikipedia.org/wiki/Reform_der_Vereinten_Nationen
101) Siehe: Jürgen Habermas: Der gespaltene Westen. 2004, Frankfurt am Main.
S. 134.
102) Vgl.: https://de.wikipedia.org/wiki/Zwischenkriegszeit
Auf Wikipedia fehlt ein Artikel zur Flüchtlingskrise in der Zwischenkriegszeit, ohne deren Berücksichtigung die späteren Entwicklungen unverständlich bleiben müssen. Dies ist ein Beispiel für eine Dethematisierung bedeutender historischer Ereignisse, die jedoch für ein Gesamtverständnis der historischen Vorgänge und Zusammenhänge Berücksichtigung finden müssen. Dethematisierung ist ein Bestandteil von Geschichtspolitik.
Geprägt ist die Zwischenkriegszeit durch eine Vielzahl von bewaffneten Auseinandersetzungen:
Vgl.: https://de.wikipedia.org/wiki/Zwischenkriegszeit#Bewaffnete_Auseinandersetzungen
Diese bewaffneten Auseinandersetzungen in der Zwischenkriegszeit waren eine wesentliche Voraussetzung dafür, daß ein neuer großer Krieg in Europa entstehen konnte. Sowohl die bewaffneten Auseinandersetzungen in der Zwischenkriegszeit, als auch die Flüchtlingskrise in der Zwischenkriegszeit hatten ihre wesentliche Ursache im nicht funktionierenden Minderheitenschutz des Versailler Vertragssystems.
Vgl.: https://de.wikipedia.org/wiki/Minderheitenschutz#Minderheitenschutz_des_Völkerbunds
Mit der Bearbeitung und Moderation dieser nicht vom Völkerbund geschaffenen Probleme war der Völkerbund letztlich überfordert.
103) Vgl.: https://de.wikipedia.org/wiki/Geschichtspolitik
104) Vgl.: https://de.wikipedia.org/wiki/Vichy
105) Vgl.: https://de.wikipedia.org/wiki/Belle_Époque
106) Vgl.: https://de.wikipedia.org/wiki/Napoleon_III.
107) Vgl.: https://de.wikipedia.org/wiki/Strafkolonie
Vgl. auch: https://de.wikipedia.org/wiki/Bagno_(Strafanstalt)#Frankreich:_Bagne
Und: https://de.wikipedia.org/wiki/Geschichte_Französisch-Guayanas#“Renaissance“_der_Strafkolonie
Des Weiteren: https://de.wikipedia.org/wiki/Gefängnisinsel
108) Vgl.: https://de.wikipedia.org/wiki/Teufelsinsel_(Französisch-Guayana)
109) Vgl.: https://de.wikipedia.org/wiki/Bourbaki-Panorama
110) Vgl.: https://de.wikipedia.org/wiki/Erinnerungskultur
111) Vgl.: https://de.wikipedia.org/wiki/Geschichtsbild
sowie: https://de.wikipedia.org/wiki/Geschichtsbewusstsein
112) Vgl. hierzu meinen Text: „Der moderne Nationalismus als eine Politische Religion – Über die Konstruktion der Nation im Zeitalter des modernen Nationalismus“. In dem Text vertrete ich die These, daß nicht nur die radikalisierten Ideologien des extremen 20. Jahrhunderts den Charakter einer Politischen Religion haben, sondern daß darüber hinaus die Idee der Nation, des Nationalismus und des Nationalstaats den Charakter einer Politischen Religion hat, deren Radikalisierung eine wesentliche Grundlage sowohl der totalitären Ideologien, als auch der Verbrechen des extremen 20. Jahrhunderts bildet. Das Aufkommen der Politischen Religion des Nationalismus und deren erlangter kulturellen Hegemonie bedeuten das Ende des Zeitalters der Aufklärung. Das dem Text zugrundeliegende Erkenntnisinteresse ist es, zu einer Überprüfung und Revision von politischen Ideen anzuregen, die sich im historischen Prozeß als problematisch erwiesen haben, und um den Möglichkeitsraum für die Entwicklung von Alternativen für eine zukünftige friedliche Weltgesellschaft jenseits der Idee der Nation und des Nationalstaates zu eröffnen. Nach der Unterbrechung durch das extreme 20. Jahrhundert ist eine Wiederaufnahme und Neubegründung des Projekts der Aufklärung angesagt, und auf einem neuen und erweiterten Wissens- und Erkenntnisfundament kann ein neues, zweites und nun globales Zeitalter der Aufklärung begründet werden. Ebenso wie im Zeitalter der Aufklärung stellt sich auch heute die Frage: „Wie klärt man Menschen so auf, dass sie aufgeklärt sein wollen?“
Zu lesen ist dieser Text auf meiner Internetseite:
https://manfred-suchan.jimdosite.com/geschichtspolitik
113) Vgl.: https://de.wikipedia.org/wiki/Geopolitik
114) Ein bekanntes Beispiel für einen geopolitisch, machtpolitisch und wirtschaftspolitisch motivierten „Wettlauf“ (scramble) von Großmächten
Vgl.: https://de.wikipedia.org/wiki/Großmacht
und Weltmächten
Vgl.: https://de.wikipedia.org/wiki/Weltmacht
ist der sogenannte „Wettlauf um Afrika“ (Scramble for Africa):
Vgl.: https://de.wikipedia.org/wiki/Wettlauf_um_Afrika
im Zeitalter des Imperialismus
Vgl.: https://de.wikipedia.org/wiki/Imperialismus#Zeitalter_des_Imperialismus_(ca._1870-1914)
Das Zeitalter des Imperialismus kulminierte in zwei Weltkriegen.
Vgl.: https://de.wikipedia.org/wiki/Zweiter_Dreißigjähriger_Krieg
115) Vgl.: https://de.wikipedia.org/wiki/Überwachungsstaat
Sowie: https://de.wikipedia.org/wiki/Gläserner_Mensch_(Datenschutz)
116) In Folge der Ereignisse des 11.09.2001 wurden in den USA Tendenzen eines neuen Totalitarismus im digitaltechnischen 21. Jahrhundert erkennbar. Aus Anlaß der Ereignisse vom 11.09.2001 wurde in den USA unter dem Vorwand eines „War on Terror“
Vgl.: https://de.wikipedia.org/wiki/Krieg_gegen_den_Terror
ein weltweites Massenüberwachungsprogramm begonnen
Vgl.: https://de.wikipedia.org/wiki/PRISM
Vgl. auch: https://de.wikipedia.org/wiki/Echelon
Sowie: https://de.wikipedia.org/wiki/Tempora
Und: https://de.wikipedia.org/wiki/ENFOPOL
Des Weiteren: https://de.wikipedia.org/wiki/INDECT
zudem wurde am 14.09.2001 der Ausnahmezustand verhängt, es erfolgte eine vorher nicht dagewesene Ausweitung der präsidentiellen Macht und einer faktischen Aufhebung der Gewaltenteilung, am 26.10.2001 wurden mit dem „USA Patriot Act“
Vgl.: https://de.wikipedia.org/wiki/USA_PATRIOT_Act
die Bürgerrechte eingeschränkt, erstmals seit ihrem Bestehen rief die NATO den Bündnisfall aus, und am 07.10.2001 begann der Krieg in Afghanistan
https://de.wikipedia.org/wiki/Krieg_in_Afghanistan_2001-2021
sowie am 20.03.2003 der Irakkrieg
https://de.wikipedia.org/wiki/Irakkrieg
mit einer „Koalition der Willigen“.
https://de.wikipedia.org/wiki/Koalition_der_Willigen
Dies erfolgte auf Grundlage der „Busch-Doktrin“
https://de.wikipedia.org/wiki/Bush-Doktrin
Vgl. auch: https://de.wikipedia.org/wiki/Nationale_Sicherheitsstrategie_der_Vereinigten_Staaten
und im Zuge einer Politik des Unilateralismus.
https://de.wikipedia.org/wiki/Unilateralität
Im „Krieg gegen den Terror“ wurden Geheimgefängnisse
Vgl.: https://de.wikipedia.org/wiki/Geheimgeängnis
Vgl. auch: https://de.wikipedia.org/wiki/Verschwindenlassen
und sogenannte „Black Sites“
https://de.wikipedia.org/wiki/Black_Site
errichtet, in denen ebenso wie im Gefangenenlager Guantanamo
https://de.wikipedia.org/wiki/Gefangenenlager_der_Guantanamo_Bay_Naval_Base
Folter angewandt wurde:
Vgl.: https://de.wikipedia.org/wiki/Folter
Sowie: https://de.wikipedia.org/wiki/Abu-Ghuraib-Folterskandal
Und: https://de.wikipedia.org/wiki/Weiße_Folter
Vgl. auch: Alfred W. McCoy: Foltern und Foltern lassen. 50 Jahre Folterforschung von CIA und US-Militär. Frankfurt am Main, 2006.
Folge dieser Politik der Bush-Administration war ein „gespaltener Westen“, und der Philosoph Jürgen Habermas
Vgl.: https://de.wikipedia.org/wiki/Jürgen_Habermas
stellte in seinem Buch „Der gespaltene Westen“ im Jahre 2004 fest: „Nicht die Gefahr des internationalen Terrorismus hat den Westen gespalten, sondern eine Politik der gegenwärtigen US-Regierung, die das Völkerrecht ignoriert, die Vereinten Nationen an den Rand drängt und den Bruch mit Europa in Kauf nimmt.“ Dieser Entwicklung stellt Habermas das „Kantsche Projekt der Abschaffung des Naturzustandes zwischen den Staaten“ entgegen, das der Philosoph Immanuel Kant (1724-1804)
Vgl.: https://de.wikipedia.org/wiki/Immanuel_Kant
in seiner Schrift „Zum ewigen Frieden“
Vgl.: https://de.wikipedia.org/wiki/Zum_ewigen_Frieden
im Jahre 1795 vorentworfen hatte, und Habermas führt aus: „Mit dem Entwurf eines ‚weltbürgerlichen Zustands‘ hat Kant den entscheidenden Schritt über das allein auf Staaten bezogene Völkerrecht hinaus getan. Inzwischen hat sich das Völkerrecht nicht nur als juristische Fachdisziplin ausdifferenziert; nach zwei Weltkriegen hat die Konstitutionalisierung des Völkerrechts auf dem von Kant zugewiesenen Wege zum Weltbürgerrecht Fortschritte gemacht und in internationalen Verfassungen, Organisationen, Verfahren institutionelle Gestalt angenommen“. Habermas skizziert ein Mehrebenensystem einer „Weltinnenpolitik ohne Weltregierung“: „Im Lichte der Kantschen Idee kann man sich eine politische Verfassung einer dezentrierten Weltgesellschaft, ausgehend von den heute bestehenden Strukturen, als ein Mehrebenensystem vorstellen, dem im Ganzen der staatliche Charakter aus guten Gründen fehlt“. Dabei wird der Weg vom Staatenrecht zum Weltbürgerrecht beschritten, und die individuellen Bürger werden als unmittelbare Subjekte des Völkerrechts anerkannt, womit die Transformation des Völkerrechts in ein Weltverfassungsrecht eingeleitet wird. Auf dieser Grundlage mahnt Habermas Reformen der UNO an.
Vgl.: Jürgen Habermas: Der gespaltene Westen. Frankfurt am Main, 2004. S. 7, S. 114, S. 134.
Diese Spaltung des Westens findet in dem vom US-amerikanischen Kriegsminister Donald Rumsfeld
Vgl.: https://de.wikipedia.org/wiki/Donald_Rumsfeld#Verteidigungsminister_unter_Präsident_George_W._Bush
bezeichneten „Alten Europa“
Vgl.: https://de.wikipedia.org/wiki/Das_alte_Europa
und dem „Neuen Europa“ ihre Entsprechung. Die Länder des „Neuen Europa“ bildeten die „Koalition der Willigen“, den Vasallen, mit denen die USA im Zentrum Eurasiens in den Krieg gezogen sind, womit die USA unübersehbar der geopolitischen „Heartland-Theorie“ folgen:
Vgl.: https://de.wikipedia.org/wiki/Heartland-Theorie
Die Länder der „Koalition der Willigen“ des „Neuen Europas“ bilden im Wesentlichen die EU-Beitrittsländer der großen EU-Osterweiterung der Jahre 2004 und 2007, doch faktisch sind diese neuen EU-Beitrittsländer in der östlichen Hälfte Europas mehr den USA, als der EU, dem vom US-amerikanischen Kriegsminister Donald Rumsfeld bezeichneten „Alten Europa“ beigetreten. Die EU-Beitrittsländer des „Neuen Europa“ sind seither in der erweiterten Europäischen Union Empfänger von Leistungen, die das „Alte Europa“ leisten muß. Die EU-Osterweiterung erfolgte zeitgleich und parallel zur NATO-Osterweiterung, und faktisch ist eine Mitgliedschaft in der NATO eine Voraussetzung für eine Mitgliedschaft in der EU.
Im Falle des aktuellen Krieges in der Ukraine, der im Wesentlichen ein Produkt der Geopolitik der USA ist, bilden heute allerdings sowohl das „Neue Europa“ als auch das „Alte Europa“ gemeinsam eine „Koalition der Willigen“.
117) Vgl.: https://de.wikipedia.org/wiki/Realismus
Sowie: https://de.wikipedia.org/wiki/Realismus_(Philosophie)
Und: https://de.wikipedia.org/wiki/Realismus_(Internationale_Beziehungen)
Die Theorie des politischen Realismus in den internationalen Beziehungen ist eine geopolitische Theorie, die die sozialdarwinistische Theorie des Staates als eines politischen “Raumorganismus” zur Grundlage hat. Die Theorie des Staates als eines politischen “Raumorganismus” war von den Geografen Friedrich Ratzel (1844-1904), Karl Haushofer (1869-1946) und Otto Maull (1887-1957) entworfen worden, und sie ist Ausdruck des sozialdarwinistischen Mainstreams, der das Denken im Zeitalter des Imperialismus in den unterschiedlichsten Bereichen prägte. Bestandteile des sozialdarwinistischen Mainstreams im Zeitalter des Imperialismus sind das Konkurrenzprinzip, der Kampf ums Dasein und das Recht des Stärkeren. Das Zeitalter des Imperialismus kulminierte in zwei Weltkriegen. Die Theorie des Staates als eines politischen “Raumorganismus” wurde zur Grundlage von Geopolitik.
118) Vgl. meinen Text: „Herausforderungen der digitaltechnischen Revolution – Ist ein Szenario einer globalen totalitären Vergesellschaftung vermeidbar?“. In dieser herrschaftskritischen historisch-anthropologischen Analyse vertrete ich die These, daß sowohl die Ausprägungsform als auch die Intensität von Herrschaft abhängig ist vom jeweiligen technologischen Stand der gesellschaftlichen Entwicklung: Demnach ist despotische Herrschaft eine Folge der Neolithischen Revolution, und die totalitäre Herrschaft des 20. Jahrhunderts eine Folge der Industriellen Revolution, sodaß folglich die Digitaltechnische Revolution zu einer neuartigen Herrschaftsform führen wird, die die Totalitarismen des extremen 20. Jahrhunderts als rückständige, technologisch unausgereifte Frühformen totalitärer Vergesellschaftung erscheinen lassen wird.
Zu lesen ist dieser Text auf meiner Internetseite:
https://manfred-suchan.jimdosite.com/digitaltechnische-revolution
119) Vgl.: https://de.wikipedia.org/wiki/KSZE
Der KSZE-Prozeß ist dokumentiert in: Europäische Menschenrechtsdokumente und der KSZE-Prozeß. In: Bundeszentrale für politische Bildung (Hg.): Menschenrechte. Dokumente und Deklarationen. Bonn, 1995. S. 219-457. Wenn man heute die Dokumente des gesamten KSZE-Prozesses noch einmal liest, wird deutlich, wie erheblich die heutige Politik in Europa vom KSZE-Prozeß und dessen Intentionen abgewichen ist. Die Beendigung des KSZE-Prozesses Mitte der 90er Jahre korreliert signifikant mit der Zunahme von Krisen, Konflikten und Kriegen in Europa, die wir seither feststellen müssen.
120) Vgl.: https://de.wikipedia.org/wiki/Entspannungspolitik
121) Vgl.: https://de.wikipedia.org/wiki/Ost-West-Konflikt
Unzulässigerweise wird der Begriff „Ost-West-Konflikt“ und der Begriff „Kalter Krieg“ bei Wikipedia synonym gebraucht. Dies ist Ausdruck eines weitverbreiteten eingeschränkten Geschichtsbewußtseins
Vgl.: https://de.wikipedia.org/wiki/Geschichtsbewusstsein
und eines eingeschränkten Geschichtsbildes,
Vgl.: https://de.wikipedia.org/wiki/Geschichtsbild
das insbesondere eine piefige Berliner Mauergesellschaft prägt, bei der der Horizont des Geschichtsraumes
Vgl.: https://de.wikipedia.org/wiki/Geschichtsraum
und des Weltbildes
Vgl.: https://de.wikipedia.org/wiki/Weltbild
an der Berliner Mauer endet, und der es nicht gelingt, den begrenzten Blick und die beschränkte Perspektive über Berlin im „Kalten Krieg“ hinaus zu erweitern.
Während der Begriff „Kalter Krieg“ auf den historischen Zeitabschnitt der Blockkonfrontation und der Bipolarität des Staatensystems zwischen der Nachkriegszeit des Zweiten Weltkriegs und den Ereignissen 1989/90 beschränkt und begrenzt ist, ist der Begriff „Ost-West- Konflikt“ hingegen weit umfassender: Der „Ost-West-Konflikt“ ist in Form des „Ost-West-Gegensatzes“ ein Narrativ, das die gesamte europäische Geschichte seit ihren Anfängen bestimmt und gestaltet; dieses Narrativ wird immer wieder neu reproduziert, und es erscheint in immer wieder neuer Gestalt. Schon bei den alten Griechen gab es einen Ost-West-Gegensatz zwischen der Welt des antiken Griechenlands
Vgl.: https://de.wikipedia.org/wiki/Antikes_Griechenland
und dem Persischen Imperium
Vgl.: https://de.wikipedia.org/wiki/Perserreich
als der Orientalischen Despotie. Der Ost-West Gegensatz in Europa fand eine Neuauflage mit der Aufteilung des Imperium Romanum
Vgl.: https://de.wikipedia.org/wiki/Reichsteilung_von_395
in einen lateinischen weströmischen Teil und einen von griechischer Kultur dominierten oströmischen Teil, der in der Aufteilung der christlichen Kirche in einen lateinischen römisch-katholischen und einen griechisch-orthodoxen Teil seine Entsprechung fand:
Vgl.: https://de.wikipedia.org/wiki/Morgenländisches_Schisma
Aus diesem Gegensatz wurde der Gegensatz zwischen Abendland
Vgl.: https://de.wikipedia.org/wiki/Abendland
und Morgenland. Diese Spaltung wurde durch die Eroberungen der Mongolen und der Osmanen vertieft. Der Historiker Dittmar Dahlmann stellt fest: „Was einst als der Norden Europas verstanden wurde, wandelte sich mit der Aufklärung und verstärkt im Laufe des 19. Jahrhunderts zum Osten Europas, wobei der Osten mit der Barbarei identifiziert wurde, während der Westen sich im Selbstverständnis als Hort der Zivilisation begriff. Die Grundlage dafür ist in einer Verschiebung des europäischen Zentrums vom Süden zum Westen hin zu sehen. Der Osten löste den bis dahin barbarischen Norden ab.“ Siehe: Dittmar Dahlmann: Osteuropäische Geschichte. S. 211. In: Christoph Cornelißen (Hg.): Geschichtswissenschaften. Eine Einführung. Frankfurt am Main, 2000. S. 206-220.
Dieses Narrativ des „Ost-West-Gegensatzes“ ist offensichtlich mittlerweile durch jahrtausendelange Einübung so mächtig geworden, sodaß seine Überwindung und Ablösung nicht gelingt, was am Beispiel der Entwicklungen seit 1989/90 aufgezeigt werden kann, denn entgegen ersten Hoffnungen auf ein endgültiges Ende des Ost-West-Konflikts und ein neues Zeitalter des Friedens und der Kooperation befindet sich Europa heute faktisch wieder in einem neuen „Kalten Krieg“ und ist durch einen neuen „Eisernen Vorhang“ gespalten, und die Welt ist von neuen geopolitisch motivierten Konflikten und Kriegen geprägt. Die USA und China zeichnen sich als die Hauptakteure eines neuen globalen Ost-West-Konflikts der Zukunft ab.
122) Vgl.: https://de.wikipedia.org/wiki/Wandel_durch_Annäherung
123) Siehe: Schlußakte der Konferenz über Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa vom 1. August 1975. S. 315-318. In: Bundeszentrale für politische Bildung (Hg.): Menschenrechte. Dokumente und Deklarationen. Bonn, 1995. S. 313-337.
124) Siehe: Ebenda. S. 314-314.
125) Vgl.: https://de.wikipedia.org/wiki/Charta_von_Paris
126) Vgl.: https://de.wikipedia.org/wiki/Kalter_Krieg
Zur Entstehung des neuen Kalten Krieges vgl.: Johan Galtung: Die NATO-Osterweiterung oder: Der Beginn des Zweiten Kalten Krieges. In: Derselbe: Die andere Globalisierung. Perspektiven für eine zivilisierte Weltgesellschaft im 21. Jahrhundert. Münster, 1998. S. 68-80.
127) Vgl.: https://de.wikipedia.org/wiki/Eiserner_Vorhang
128) Vgl.: https://de.wikipedia.org/wiki/Sowjetunion
129) Vgl.: https://de.wikipedia.org/wiki/Industrialisierung_der_Sowjetunion
130) Vgl.: https://de.wikipedia.org/wiki/Zwangskollektivierung_in_der_Sowjetunion
131) Vgl.: https://de.wikipedia.org/wiki/Großer_Terror_(Sowjetunion)
Sowie: https://de.wikipedia.org/wiki/Stalinsche_Säuberungen
132) Vgl.: https://de.wikipedia.org/wiki/Josef_Stalin
133) Vgl.: https://de.wikipedia.org/wiki/Entkulakisierung
134) Vgl.: https://de.wikipedia.org/wiki/Tragödie_von_Nasino#Einführung_von_Inlandspässen
135) Vgl.: https://de.wikipedia.org/wiki/Hungersnot_in_der_Sowjetunion_in_den_1930er_Jahren
136) Vgl.: https://de.wikipedia.org/wiki/Zentralasien
137) Vgl.: https://de.wikipedia.org/wiki/Hippie_trail
138) Vgl.: https://de.wikipedia.org/wiki/Individualreise
139) Vgl.: https://de.wikipedia.org/wiki/Seidenstraße
Vgl. auch: Helmut Uhlig: Die Seidenstraße. Antike Weltkultur zwischen China und Rom. Bergisch Gladbach, 1986.
140) Vgl.: https://de.wikipedia.org/wiki/Ostasien
141) Vgl.: https://de.wikipedia.org/wiki/Volksrepublik_China
142) Vgl.: https://de.wikipedia.org/wiki/COVID-19-Pandemie_in_der_Volksrepublik_China#Maßnahmen
143) Vgl.: https://de.wikipedia.org/wiki/COVID-19-Pandemie_in_Schweden
144) Vgl.: https://de.wikipedia.org/wiki/Soft_Power
145) Vgl.: https://de.wikipedia.org/wiki/Sozialkredit-System
146) Vgl. Anmerkung 116.
147) Vgl.: https://de.wikipedia.org/wiki/Social_Engineering_(Politikwissenschaft)
148) Siehe: Kai Strittmatter: Die Neuerfindung der Diktatur. Wie China der digitalen Überwachungsstaat aufbaut und uns damit herausfordert. München, 2020. S. 215.
149) Vgl.: https://de.wikipedia.org/wiki/Südostasien
150) Vgl.: https://de.wikipedia.org/wiki/Südliches_Afrika
151) Vgl.: https://de.wikipedia.org/wiki/Ostafrika
152) Vgl.: https://de.wikipedia.org/wiki/Nordamerika
153) Vgl.: https://de.wikipedia.org/wiki/Mittelamerika
154) Vgl.: https://de.wikipedia.org/wiki/Südamerika
155) Vgl.: https://de.wikipedia.org/wiki/Australien_(Kontinent)
156) Vgl.: https://de.wikipedia.org/wiki/Neuseeland
157) Vgl.: https://de.wikipedia.org/wiki/Abenteuerreise#Überlandreisen
158) Vgl.: https://de.wikipedia.org/wiki/Wahrnehmung
159) Vgl.: https://de.wikipedia.org/wiki/Erlebnis
Vgl. auch: https://de.wikipedia.org/wiki/Erlebnispädagogik
Des Weiteren: https://de.wikipedia.org/wiki/Abenteuer
Sowie: https://de.wikipedia.org/wiki/Abenteuerreise
160) Vgl.: https://de.wikipedia.org/wiki/Erkenntnis
Sowie: https://de.wikipedia.org/wiki/Erkenntnis_für_freie_Menschen
Des Weiteren: https://de.wikipedia.org/wiki/Erkenntnistheorie
161) Vgl.: https://de.wikipedia.org/wiki/Fahrradreise
Vgl. auch: https://de.wikipedia.org/wiki/Reiserad
Eine gute Planungsgrundlage für Fahrradreisen bieten die folgenden Fahrrad-Reiseführer:
Herbert Lindenberg: Europa per Rad. Markgröningen, 8. Auflage 2022 (Reise Know-How Verlag).
Thomas Schröder, Helmut Hermann: Fahrrad Weltführer. Markgröningen, 4. Auflage 2016 (Reise Know-How Verlag).
Neil Pike, Harriet Pike: Adventure Cycle-Touring Handbook. Worldwide Cycling Route & Planning Guide. Hindhead (Surrey), 3. Auflage 2015 (Trailblater Publications).
161b) Vgl.: https://de.wikipedia.org/wiki/Fahrradfreundlichkeit
162) Vgl.: https://de.wikipedia.org/wiki/Biometrischer_Reisepass
163) Vgl. Anmerkung 116.
164) Dieses Thema ist Gegenstand meines Textes „Herausforderungen der Digitaltechnischen Revolution – Ist ein Szenario einer neuartigen globalen totalitären Vergesellschaftung vermeidbar?“ Zu lesen ist dieser Text auf meiner Internetseite:
https://manfred-suchan.jimdosite.com/digitaltechnische-revolution
Vgl. auch Anmerkung 118.
165) Vgl. Anmerkung 58.
166) Vgl.: https://de.wikipedia.org/wiki/Panoptismus
167) Vgl.: https://de.wikipedia.org/wiki/Virtuelle_Realität
168) Vgl. Anmerkung 59.
169) Vgl.: https://de.wikipedia.org/wiki/Tierkennzeichnung#Kennzeichnung_durch_implantierte_Transponder

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Ende der „Corona-Krise“? – Aktuelle Reisebedingungen im weltweiten Vergleich. Textversion 03
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